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08.11.2020 | 12:38 | FSME und Borreliose 

Von Zecken übertragene Erkrankungen in Bayern erreichen Rekordfallzahlen

München - Zecken in Bayern haben in diesem Jahr so viele Krankheiten übertragen wie noch nie seit Beginn der Meldepflicht.

Zecke
Die Zecken in Bayern haben in diesem Jahr einen Rekord geknackt: Noch nie wurden im Freistaat so viele FSME- und Lyme-Borreliose-Fälle gemeldet. Die Gesundheitsministerin ruft zur Impfung auf. (c) proplanta
Wie das bayerische Gesundheitsministerium in München mitteilte, wurden bis Ende Oktober 257 Fälle der Viruserkrankung FSME gemeldet - das sind 73 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Und auch bei der Lyme-Borreliose, die ebenfalls von den kleinen Tierchen übertragen wird, gab es heuer deutlich mehr Fälle: Waren es im vergangenen Jahr noch 3.923, so wurden in diesem Jahr bisher 5.880 Erkrankungen gemeldet. Die Meldepflicht für FSME besteht in Bayern seit 2001, für Lyme-Borreliose seit 2013.

Angesichts der steigenden Zahlen appellierte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU), dichtes Unterholz und hohes Gras zu meiden und sich gegen FSME impfen zu lassen. «FSME ist keine Lappalie», betont die Ministerin. «Denn die Folge können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Aber auch Kinder sind gefährdet.»

Wie Huml weiter betonte, empfiehlt die Ständige Impfkommission eine FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Im Freistaat gelten laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit 91 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte als FSME-Risikogebiet. Ausnahmen bilden lediglich die Landkreise Dillingen an der Donau und Fürstenfeldbruck sowie die Städte Augsburg, München und Schweinfurt.

Keinen Impfstoff hingegen gibt es gegen Lyme-Borreliose. Die Infektionskrankheit ist aber laut Huml bei frühzeitiger Diagnose mit Antibiotika gut behandelbar. Wer eine ringförmige Rötung um die Zeckenstichstelle entdeckt, sollte laut Ministerin zum Arzt gehen.

Als Grund für die vielen Fälle zitiert das Ministerium Experten, nach deren Einschätzung vor allem das Wetter verantwortlich ist: Wegen des milden Winters gebe es mehr Zecken als im Vorjahr. Und aufgrund der Schönwetterperiode im Sommer haben sich viele Menschen vermehrt im Freien aufgehalten - und den Zecken Gelegenheit zum Stechen gegeben.
dpa/lby
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