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12.12.2019 | 17:01 | Hausmittel gegen Erkältungen 

Was jetzt gegen Erkältung wirklich hilft

München - Husten, Schnupfen, Heiserkeit – Winterzeit ist Erkältungszeit.

Hausmittel gegen Erkältungen
(c) vladimirfloyd - fotolia.com
Evi Derrer, Ernährungsfachfrau des Bayerischen Bauernverbandes, schwört zur Stärkung des Immunsystems neben einer gesunden Lebensweise auf heimische Schätze aus der Natur.

„Unsere Lebensweise beeinflusst unser Immunsystem. Um gerade in der Winterzeit fit und gesund zu bleiben, sind eine positive Lebenseinstellung, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, das Vermeiden von anhaltendem Stress sowie Bewegung an der frischen Luft wichtig,“ rät die Ernährungsfachfrau. „Bei einer gesunden Lebensweise – das ganze Jahr über und im Einklang mit der Natur – wird der Körper nicht so leicht empfänglich für Krankheiten jeglicher Art.“

Hausmittel gegen Erkältungen

Von Hühnersuppe bis Zwiebelsirup: Hausmittel um Erkältungen vorzubeugen oder sie zu lindern, gibt es viele. Evi Derrer setzt dabei auf die heilkräftige Wirkung von Löwenzahn, Hagebutten, Wacholderbeeren und Kräutern. Viele Hausmittel gegen Krankheiten nutzen den Effekt der sekundären Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe sind in Gemüse, Obst, Kartoffeln, Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreideprodukten enthalten. Sie geben den pflanzlichen Lebensmitteln ihre Farbe, sie dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde oder mikrobielle Angriffe und wirken als Wachstumsregulatoren.

Nach bisherigen Erkenntnissen zählen die sekundären Pflanzenstoffe für den Menschen nicht zu den lebensnotwendigen Nährstoffen, aber sie haben Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen, und ihnen werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Möglicherweise schützen sie vor verschiedenen Krebsarten, haben Einfluss auf den Blutdruck, entfalten entzündungshemmende und antibakterielle Wirkungen.

Für Evi Derrer sind besonders pflanzliche Bitterstoffe für die menschliche Gesundheit von großer Bedeutung. „Bitterstoffen wird nachgesagt, dass sie die Durchblutung und die Verdauung fördern sowie entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Sie sind wie die Polizei in unserem Körper.“ Die Ernährungsfachfrau empfiehlt zur Stärkung der Infektabwehr und zur Steigerung des Wohlbefindens Löwenzahnsirup. „Der Löwenzahn punktet mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen, seine wichtigsten Wirkstoffe sind aber die Bitterstoffe.“

Rezept Löwenzahnsirup von Evi Derrer

Für den Löwenzahnsirup wird ein Kilogramm Zucker mit drei Litern Wasser gemischt. Je drei Zitronen und Orangen werden geschält und in Scheiben geschnitten. Diese werden zusammen mit sechs Handvoll Löwenzahnblüten in das Zuckerwasser gegeben. Der Sirup wird drei Tage abgedeckt, kühl gestellt und anschließend durch ein feines Sieb abgeseiht, aufgekocht und anschließend heiß in Gläser oder Flaschen gefüllt.

Der Sirup kann gezielt gegen Husten eingesetzt werden, aber auch zum Süßen von Salatmarinaden anstelle von Zucker oder mit Mineralwasser als Getränk lässt er sich gut verwenden. Auch die Löwenzahnblüten können gemixt, erhitzt und in kleine Gläser gefüllt werden. Sie schmecken hervorragend mit Naturjoghurt oder im Salatdressing.

Weitere Tipps von Evi Derrer, zur Vorbeugung und Linderung von Erkältungen:

Mit dem Vitamin C-Gehalt der Hagebutten lassen sich das Immunsystem und die Infektionsabwehr stärken. Zur Herstellung von Hagebuttenpulver werden ganze, sehr trockene Hagebutten (Ernte bis in den Winter hinein möglich) schonend getrocknet, anschließend in der Kaffeemühle zu einem Pulver vermahlen und in einem Schraubglas aufbewahrt.

Ein bis zwei Esslöffel Hagebuttenpulver schmecken gut in 150 g Naturjoghurt. Hagebutten können auch rheumatische Beschwerden lindern und leicht harntreibend wirken. Die Kerne der Hagebutte enthalten viel Kieselsäure, diese Heilwirkung ist hervorragend für gesunde Haare, Haut und Nägel.

Wacholderbeerentee – ein Teelöffel zerdrückte Wacholderbeeren auf einen Liter kochendes Wasser – hilft, Husten zu lösen. Wacholderbeeren schmecken aber auch hervorragend als Brotaufstrich. Dazu Wacholderbeeren in der Kaffeemühle mahlen und mit Butter oder Frischkäse vermengen. Auch die Soße zu Enten- oder Gänsebraten lässt sich mit Wacholderbeeren verfeinern. Dazu die gemörserten Wacholderbeeren in die Soße geben, mitkochen und mitpürieren.

Wacholderbeeren wirken sich auch positiv aus auf die Magen- und Darmaktivität, bei rheumatischen Beschwerden, bei Muskelschmerzen und Hautunreinheiten. Reife frische Wacholderbeeren werden im Herbst und Winter geerntet und sind erkennbar an der blau-schwarzen Färbung. Lassen Sie die grünen Beeren am Strauch. Diese Beeren brauchen noch ein Jahr, bis sie dann im kommenden Spätherbst gepflückt werden können.

Wichtig ist es, ausreichend Flüssigkeit in Form von Tee, Mineralwasser oder Saftschorle zu sich zu nehmen. Für einen Erkältungstee werden drei Esslöffel Heilpflanzen (Salbei, Thymian, Pfefferminze) in drei Liter kochendes Wasser gegeben, ca. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Salbei wirkt antibakteriell, Thymian schleimlösend und Pfefferminze desinfizierend.

Falls der Hals anfängt zu kratzen, fünf frische Salbeiblätter zerbeißen und schlucken. Mehrmals am Tag wiederholen. Salbei ist durch die antibakterielle und desinfizierende Wirkung eines der besten Heil- und Gewürzmittel, über das wir verfügen.
BBV
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