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24.03.2015 | 00:03 | Schwindelursachen 
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Was tun gegen Schwindel?

Stuttgart/Hohenheim - Wenn die Welt ins Wanken gerät, die Orientierung verloren geht und der Gleichgewichtssinn verrücktspielt, handelt es sich oft um Schwindelattacken. Um eine geeignete Behandlungsmethode auszuwählen und etwas gegen den Schwindel zu tun, müssen zunächst die Symptome richtig gedeutet werden.

Schwindel: Ursachen und Symptome
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Schwindelpatienten haben oft eine Odyssee hinter sich, bevor die Ursachen erkannt und die richtige Behandlung eingeleitet wird. (c) psdesign1 - fotolia.com
Proplanta hat die fünf häufigsten Schwindelarten und deren Symptome zusammengefasst. Die abschließende Schwindel-Checkliste soll helfen, einen Arztbesuch abzuwägen.

1. Lagerungsschwindel

Der gutartige Lagerungsschwindel ist die häufigste Schwindelursache. Ausgelöst wird dieser Schwindel zum Beispiel wenn der Kopf zurückgebogen wird, beim im Bett umdrehen oder aufstehen. Meist dauert es nur einige Sekunden, bis sich wieder Besserung einstellt.

2. Drehschwindel

Ist das Gefühl, dass sich im Inneren alles dreht. Beim bewegungsabhängigen Schwank- oder Drehschwindel ist das Gleichgewichtsorgan auf beiden Seiten in seiner Funktion gestört. Geeignete Behandlungsmethoden zu finden ist schwierig, da die Ursachen oft nicht bekannt sind. In Frage kommen von Reaktionen auf selten eingesetzte Antibiotika bis hin zu Entzündungen im Gehirn zahlreiche Auslöser.

Drehschwindelanfälle treten, um nur ein Beispiele zu nennen, auch bei Innenohrentzündungen auf. Schwerhörigkeit, Tinnitus und Ohrschmerzen sind typische Symptome. Eine Innenohrentzündung kann durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden.

Migräne, auch Schwindelmigräne genannt, ist eine Sonderform der Migräne. In diesem Fall kann Schwindel auch der Vorbote eines Migräneanfalls sein.

Schlagadern (Arterien) die verengt sind können Durchblutungsstörungen auslösen und ursächlich für Schwindel sein. Liegen Verkalkungen der Gefäße in ungewöhnlichen Gefäßverläufen vor, kann auch das der Motor einer Schwindelattacke sein.

3. Benommenheitsschwindel

Benachbarte Strukturen wie die Halswirbelsäule können Gefäßabschnitte von außen einengen und so Taumeligkeitsgefühle erzeugen. Viele Patienten erzählen von anfallartigem Auftreten, andere haben anhaltende Symptome.

Für Benommenheitsschwindel aus der Gegend des Hinterkopfes oder des oberen Nackens sind meist zu kurze Nackenmuskeln verantwortlich. Obwohl diese Muskeln nur wenige Zentimeter groß sind, leisten sie die Hauptbalancearbeit bei der Kopfhaltung. Millimetergenau bewegen sie den Kopf über die ersten beiden Halswirbel. Bereits kleinste Spannungsänderung in diesen Muskeln werden an das Gehirn gemeldet.

Von diesen Rezeptoren wird unser Gleichgewichtssinn mitbestimmt. Sind diese Muskeln verspannt, kommt es zu einer Schiefstellung der obersten Halswirbel. Ein Konflikt, zwischen den Informationen, die von hier ans Gehirn gelangen, mit dem, was aus dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr und von den Augen gemeldet wird, entsteht. Orientierungsverlust und Schwindelgefühle sind das Ergebnis. Bei Benommenheitsschwindel sind oft die langen Nackenmuskeln, der Trapez-Muskeln, der Schulterblattheber und die Muskelansätze der beiden obersten Halswirbel die Auslöser der Attacken.

Die Vertebral-Arterie, die durch die Querfortsätze der Halswirbel verläuft, kann bei Nackenverspannungen geknickt und gequetscht werden, was die Hirndurchblutung vermindern kann und Schwindel auslöst. Falsche Kopfhaltungen, die am häufigsten durch unsachgemäßes Sitzen vor dem Computer entstehen, lösen derartige Verspannungen der Nackenmuskeln aus. Schon minimale Veränderungen, wie das Anpassen der Bildschirmhöhe können solche Fehlhaltungen deutlich reduzieren. Auch falsche Rückenhaltungen, wie die Rundrückenhaltung, führen zu Nackenverspannungen. Benommenheitsschwindel tritt in diesen Fällen oft gemeinsam mit Nacken- und Kopfschmerzen auf. (Quelle: Körpertherapie-Zentrum Dr. Helga Pohl)

Schwindel-Patienten neigen dazu Kopf und Oberkörper so wenig wie möglich zu bewegen. Die Betroffenen werden dadurch jedoch immer unbeweglicher, die Muskeln verspannen zunehmend und der Schmerz dehnt sich aus. In weiterer Folge kommt es zum Beispiel zu Rückenschmerzen. Bewegung würde den Schwindel auf Dauer verbessern oder ganz beseitigen. Eine gesunde Schlafhaltung auf individuell angepassten Matratzen sorgt für erste Entlastung in der Nacht.

4. Schwankschwindel

Manche Patienten sind unsicher auf den Beinen, glauben zu wanken. Sie sind vom sogenannten Schwankschwindel betroffen. Er gilt nach dem Lagerungsschwindel als die zweithäufigste Schwindelursache. Hier sind traumatische Erlebnisse oder Phobien auslösend. Zittern, Herzrasen, schwitzen und Übelkeit zeigen sich bei diesen Patienten. Neben den körperlichen Ursachen berichten Depressive Menschen häufig von dauerhaften Schwank und Benommenheitsschwindel. Hier spricht man allerdings vom Psychogenen Schwindel.

5. Somatoformer Schwindel

Unter dem Begriff somatoformer Schwindel werden Schwindelleiden zusammengefasst, bei denen die körperlichen Beschwerden deutlich im Vordergrund stehen. Allerdings lassen sich keine speziellen körperlichen Ursachen eingrenzen. Weder ist das Gleichgewichtssystem geschädigt, noch liegen organische Erkrankungen vor. Aber die Betroffenen leiden unter Drehschwindelattacken, Schwankschwindel und/oder Benommenheitsgefühlen.

Viele Faktoren, bei denen biologische wie psychische Vorgänge zum Tragen kommen, sind für diese Form des Schwindels verantwortlich. Eine Besonderheit dieses Krankheitsbildes ist, dass sich nach einer einmal durchgemachten körperlichen Schwindelerkrankung, ein dauerhafter somatoformer Schwindel entwickeln kann. Begleitende psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen sind häufig.

Wann zum Arzt?

- Wenn Schwindel ohne vorherigen Anlass neu auftritt

- Schwindelattacken Sie überwältigen

- Das Gefühl auf festem Grund zu schwanken auftritt

- Wenn Bewegungen des Kopfes Schwindel auslösen

- Schwindel oder Gleichgewichtsprobleme anhaltend sind

- Die Symptome kombiniert mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Schlappheit, Ohrgeräusche, Herzprobleme auftreten

- Schwindel während einer Ohrerkrankung, etwa einer Mittelohrentzündung, bei einer Grippe

- Der Schwindel in Zusammenhang mit einer bestimmten Situation auftritt, zum Beispiel in Menschenmengen. (Proplanta)
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Kommentare 
Heinz schrieb am 16.07.2020 16:28 Uhrzustimmen(39190) widersprechen(23)
Viele sind mit der psycho-Erklärung ziemlich schnell, und das dachte ich auch bei mir, aber dann bin ich beim rumsurfen auf so ein Gratis-Buch von so einem Schwindel-Experten gestoßen. Hier gibts noch mehr Info über Schwindel, ganz gut erklärt. Wie Schwindel entsteht, ist oft und meistens logisch herleitbar und sogar ganz einfach zu behandeln. Das kann man sogar selber dahei machen. https://www.schwindelambulanz-sinsheim.de/buecher
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