Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.08.2017 | 18:36 | Legionellen 
Diskutiere mit... 
   1   2

Wasser als Lebenselixier - Was ist dran an dem Hype rund um den Merus Ring?

Stuttgart - Wasser ist lebenswichtig und zählt zum Grundbedarf des Menschen. Gutes Trinkwasser ist dennoch keineswegs selbstverständlich.

Lebenselixier Wasser
(c) panthesja - fotolia.com
In Deutschland erkranken gemäß der Schätzung des Umweltbundesamtes jährlich mehrere tausend Personen an einer Lungenentzündung, die ihre Ursache im Legionellen-Befall hat. Bakterielle Verunreinigungen des Trinkwassers vermeiden

Außerdem wurde hierzulande zahlreiche Fälle des Pontiac-Fiebers gemeldet. Diese Infektion verläuft zwar weniger heftig, wird aber gleichfalls durch Legionellen verursacht. Auf dem Weg zwischen Versorger und Wasserhahn ist Trinkwasser an manchen Orten zahlreichen negativen Einflüssen ausgesetzt. Den gesundheitlichen Gefahren, die durch Legionellen entstehen, kann mit einem verantwortungsbewussten Betrieb der Trinkwasserinstallation vorgebeugt werden.

Das Ziel besteht darin, bakterielle Verunreinigungen des Nutzwassers unter allen Umständen zu vermeiden. Experten beraten die Betreiber bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen, denn Bakterien kommen weltweit im Grundwasser vor. Eine geringe Konzentration von Legionellen im Trinkwasser ist normal. Gefährlich wird es dann, wenn es zu einer übermäßigen Vermehrung kommt. Wenn bakteriell verseuchtes Wasser über Klimaanlagen oder Duschbrausen verteilt wird, gelangen Legionellen beim Einatmen schnell in die Lunge.

Überprüfung der Wasserqualität notwendig

Die Ursachen, die zum Ausbruch der Krankheit führen, werden meist zunächst nicht erkannt. Typische Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen können auch auf eine Grippe oder Erkältungskrankheit hinweisen. Im späteren Stadium kommen Schmerzen im Brustkorb und Husten dazu. Allgemeinmediziner behandeln dann häufig die Erkältungssymptome, ohne die Ursache zu erkennen. Dabei wird die Kontamination des Trinkwassers meist nur zufällig entdeckt. Gemäß der im Bundestag verabschiedeten Trinkwasserverordnung sind Eigentümer von Mehrfamilienhäu­sern ebenso Betreiber von Wohn- oder Hotelanlagen zur Überprüfung der Wasserqualität verpflichtet.

Besonders sorgfältig werden diese Kontrollen in Krankenhäusern und Pflegeheimen durchgeführt. Kalk, Rost und Biofilm lässt sich auch ohne Chemie aus Anlagen und Leitungen entfernen. Weitere Informationen und Tipps finden sich auf http://www.merus.de/. Von der Maßnahme ausgenommen sind ausschließlich kleine Gebäude wie Zweifamilienhäuser. Auch Wohngebäude, die vom Eigentümer selbst genutzt werden, müssen keine Probeentnahmen durchführen. Deshalb liegen auch kaum Daten über das Vorhandensein von Legionellen in Privathaushalten vor.

Erhöhte Bakterienwerte in vielen Privathaushalten

Bei der Durchführung stichpro­benartiger Tests fanden Fachleute jedoch häufig erhöhte Bakterienwerte. Alarmiert durch die Folgen eines Befalls auf die Bewohner empfehlen Trinkwasser-Spezialisten den Hauseigentümern, die Konzentration der Bakterien im Trinkwasser regelmäßig zu kontrollieren. Legionellen können sich auch in Kaltwasserleitungen vermehren. Die vorbeugenden Maßnahmen konzentrieren sich jedoch größtenteils darauf, den Befall von Krankheitserregern in Warmwasserleitungen einzudämmen. Zahlreiche Krankheitsfälle, die auf einen Legionellenbefall zurückzuführen waren, zeigten jedoch dass Bakterien sich ebenfalls bei der Erwär­mung des Wassers in Kaltwasserleitungen vermehren können.

Das Risiko besteht vor allem dann, wenn Warm- und Kaltwasserleitungen mit zu geringem Abstand voneinander in den Installationsschächten verlegt wurden.

Hohes Gefahrenpotential: die unzureichende Wärmedämmung

Eine unzureichende Wärmedämmung stellt ein weiteres Gefahrenpotential dar. Die Wasserqualität wird auch durch das Material, das zur Herstellung der Rohrleitung sowie Anlagen- oder Geräteteile verwendet wurde, beeinflusst. Gesundheitlich unbedenklich sind allerdings moderne Trinkwassersysteme, die aus sicheren Werkstoffen gemäß den Anforderungen der Trinkwasserordnung hergestellt sind. Diese Systems schützen gleichzeitig vor Korrosion und sind langlebig. Die Beschaffenheit der Rohrleitungen sollten vor allem in Altbauten überprüft werden.
Pd
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Lutz schrieb am 18.04.2024 09:07 Uhrzustimmen(0) widersprechen(0)
Thema verfehlt! Was ist denn nun dran am "Hype rund um den Merus Ring?"
cource schrieb am 03.08.2017 07:20 Uhrzustimmen(29) widersprechen(20)
also nicht mehr duschen und was ist mit den druckwasserreinigern, welche inzwischen auf jedem schinderhof fleißig in betrieb sind, die erzeugen sehr viel wassernebel--also immer schön tief durchatmen beim sauber-/putzwahn--schindern garantiert ein kurzes leben
  Weitere Artikel zum Thema

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Wasserwerke am Bodensee kämpfen gegen Quagga-Muschel

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Noch mehr Trinkwasser aus dem Rhein - Studie zeigt drei Möglichkeiten

 Wetterextreme: Wie werden wir zukünftig mit Wasser umgehen?

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau