In Deutschland erkranken gemäß der Schätzung des Umweltbundesamtes jährlich mehrere tausend Personen an einer Lungenentzündung, die ihre Ursache im Legionellen-Befall hat. Bakterielle Verunreinigungen des Trinkwassers vermeiden
Außerdem wurde hierzulande zahlreiche Fälle des Pontiac-Fiebers gemeldet. Diese Infektion verläuft zwar weniger heftig, wird aber gleichfalls durch
Legionellen verursacht. Auf dem Weg zwischen Versorger und Wasserhahn ist Trinkwasser an manchen Orten zahlreichen negativen Einflüssen ausgesetzt. Den gesundheitlichen Gefahren, die durch Legionellen entstehen, kann mit einem verantwortungsbewussten Betrieb der Trinkwasserinstallation vorgebeugt werden.
Das Ziel besteht darin, bakterielle Verunreinigungen des Nutzwassers unter allen Umständen zu vermeiden. Experten beraten die Betreiber bei der Umsetzung entsprechender Maßnahmen, denn Bakterien kommen weltweit im Grundwasser vor. Eine geringe Konzentration von Legionellen im Trinkwasser ist normal. Gefährlich wird es dann, wenn es zu einer übermäßigen Vermehrung kommt. Wenn bakteriell verseuchtes Wasser über Klimaanlagen oder Duschbrausen verteilt wird, gelangen Legionellen beim Einatmen schnell in die Lunge.
Überprüfung der Wasserqualität notwendig
Die Ursachen, die zum Ausbruch der Krankheit führen, werden meist zunächst nicht erkannt. Typische Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen können auch auf eine
Grippe oder Erkältungskrankheit hinweisen. Im späteren Stadium kommen Schmerzen im Brustkorb und Husten dazu. Allgemeinmediziner behandeln dann häufig die Erkältungssymptome, ohne die Ursache zu erkennen. Dabei wird die Kontamination des Trinkwassers meist nur zufällig entdeckt. Gemäß der im Bundestag verabschiedeten Trinkwasserverordnung sind Eigentümer von Mehrfamilienhäusern ebenso Betreiber von Wohn- oder Hotelanlagen zur Überprüfung der Wasserqualität verpflichtet.
Besonders sorgfältig werden diese Kontrollen in Krankenhäusern und Pflegeheimen durchgeführt. Kalk, Rost und Biofilm lässt sich auch ohne Chemie aus Anlagen und Leitungen entfernen. Weitere Informationen und Tipps finden sich auf
http://www.merus.de/. Von der Maßnahme ausgenommen sind ausschließlich kleine Gebäude wie Zweifamilienhäuser. Auch Wohngebäude, die vom Eigentümer selbst genutzt werden, müssen keine Probeentnahmen durchführen. Deshalb liegen auch kaum Daten über das Vorhandensein von Legionellen in Privathaushalten vor.
Erhöhte Bakterienwerte in vielen Privathaushalten Bei der Durchführung stichprobenartiger Tests fanden Fachleute jedoch häufig erhöhte Bakterienwerte. Alarmiert durch die Folgen eines Befalls auf die Bewohner empfehlen Trinkwasser-Spezialisten den Hauseigentümern, die Konzentration der Bakterien im Trinkwasser regelmäßig zu kontrollieren. Legionellen können sich auch in Kaltwasserleitungen vermehren. Die vorbeugenden Maßnahmen konzentrieren sich jedoch größtenteils darauf, den Befall von Krankheitserregern in Warmwasserleitungen einzudämmen. Zahlreiche Krankheitsfälle, die auf einen Legionellenbefall zurückzuführen waren, zeigten jedoch dass Bakterien sich ebenfalls bei der Erwärmung des Wassers in Kaltwasserleitungen vermehren können.
Das Risiko besteht vor allem dann, wenn Warm- und Kaltwasserleitungen mit zu geringem Abstand voneinander in den Installationsschächten verlegt wurden.
Hohes Gefahrenpotential: die unzureichende WärmedämmungEine unzureichende Wärmedämmung stellt ein weiteres Gefahrenpotential dar. Die Wasserqualität wird auch durch das Material, das zur Herstellung der Rohrleitung sowie Anlagen- oder Geräteteile verwendet wurde, beeinflusst. Gesundheitlich unbedenklich sind allerdings moderne Trinkwassersysteme, die aus sicheren Werkstoffen gemäß den Anforderungen der Trinkwasserordnung hergestellt sind. Diese Systems schützen gleichzeitig vor Korrosion und sind langlebig. Die Beschaffenheit der Rohrleitungen sollten vor allem in Altbauten überprüft werden.