Von Glühwein, Bratwurst und gebrannten Mandeln darf nicht nur geträumt werden: Im ganzen Land können die Kommunen ihre Weihnachtsmärkte nun konkret planen. Voraussetzung bleibt aber, dass die Infektionszahlen nicht hochschnellen. (c) proplanta
Das sieht eine vom Gesundheitsministerium erarbeitete Regelung für die Weihnachtsmärkte vor, die das Ministerium am Mittwoch veröffentlichte. Der Ausschank anderer alkoholischer Getränke wird jedoch nicht verboten, allerdings zeitlich begrenzt.
Nach der in Abstimmung mit den Kommunen erarbeiteten Regelung muss der Alkoholausschank um 21 Uhr eingestellt werden. Bierzelte sind nicht erlaubt. Die Regelung soll laut Ministerium auch für ähnliche Märkte gelten.
Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte kürzlich gesagt, die Landesregierung wolle «Ballermann-ähnliche» Zustände mit Zusammenkünften vieler alkoholisierter Besucher auf den Weihnachtsmärkten unterbinden. Die jetzige Regelung sieht auch eine Besucherlenkung durch ein Einbahnstraßensystem und den Verzehr von Speisen und Getränken auf separaten Flächen vor.
Musik- und andere Kulturangebote sind unter Wahrung von Abstandsregeln erlaubt. Auch Blasmusiker dürfen unter dieser Voraussetzung auftreten. Bekanntester Weihnachtsmarkt in Thüringen ist der in Erfurt, der in normalen Zeiten jährlich um die zwei Millionen Gäste anlockt. Zuvor hatte die «Thüringer Allgemeine» berichtet.
Unterdessen verlängert Thüringen die landesweiten Corona-Regelungen bis zum 31. Oktober - vorerst unverändert. Sie schreiben unter anderem die Verpflichtung zum Erheben von Kontaktdaten bei Gaststättenbesuchern, Maskenpflicht für Kunden im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr sowie ein Bußgeld von 60 Euro für Maskenverweigerer vor.
Familienfeiern mit mehr als 50 Teilnehmern in Räumen und ab 100 Teilnehmern im Freien müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Die derzeitige
Verordnung gilt bis Ende September.
Landesweit ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen von Dienstag auf Mittwoch mit sieben Fällen deutlich geringer angestiegen als in den letzten Tagen, an denen es jeweils einen zweistelligen Anstieg gab.
Die Gesamtzahl der Fälle seit Pandemiebeginn liegt nach Zahlen des Berliner Robert-Koch-Instituts nun bei 3.965. Im Weimarer Land und im Ilm-Kreis, den aktuellen Corona-Schwerpunkten in Thüringen, sank die auf sieben Tage bezogene Neuinfektionsquote weiter - auf 19,5 Fälle je 100.000 Einwohner im Weimarer Land und auf 21,2 je 100.000 Einwohner im Ilm-Kreis.