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10.05.2009 | 09:28 | Mexikanische Grippe 

Weltweit 3.200 Fälle von Schweinegrippe nachgewiesen

Erlangen/Washington - Erstmals hat sich ein deutscher Reisender in den USA mit der Schweinegrippe angesteckt und ist mit dem Virus nach Deutschland zurückgekehrt.

Verbreitung Schweinegrippe
(c) yasar simit - fotolia.com
Die Symptome des Patienten aus Oberbayern seien aber schon am Abklingen, teilte das Bayerische Gesundheitsamt am Freitag in Erlangen mit. Es ist der elfte bestätigte Schweinegrippe-Fall in Deutschland. Zuvor waren acht Erkrankte aus Mexiko zurückgekommen, zwei hatten sich bei einem dieser Patienten in Bayern angesteckt.

Die Zahl der nachgewiesenen Schweinegrippe-Fälle weltweit ist unterdessen auf gut 3.200 gestiegen, die der Toten auf 44. Allein in den USA kletterte die Zahl der bestätigten Erkrankungen laut der nationalen Seuchenbehörde CDC am Freitag auf 1639, während es am Donnerstag noch knapp 900 waren. Die CDC führt diesen rapiden Anstieg aber nicht nur auf die weitere Ausbreitung des Grippevirus zurück. Es habe zudem eine ganze Reihe von Verdachtsfällen gegeben, die mehrere Tests erfordert hätten, hieß es am Freitag. Die Ergebnisse seien nun innerhalb eines kurzen Zeitraumes eingetroffen.

Insgesamt leben mehr als 90 Prozent der Infizierten in den nordamerikanischen Ländern Mexiko, USA und Kanada, wie aus der Bilanz des europäischen Seuchenkontrollzentrum ECDC in Stockholm hervorgeht. Argentinien und Brasilien meldeten erste Infektionen. Damit ist das Virus in 26 Ländern nachgewiesen. Russland, das noch keinen Grippefall registriert hat, warnte seine Bevölkerung nun auch vor Reisen in die USA. Bisher galt die Warnung nur für Mexiko.

Nach einer Woche Zwangsquarantäne wegen der Schweinegrippe entließ Hongkong 240 Gäste und rund 100 Angestellte eines Hotels in die Freiheit. Sie hatten sieben Tage in dem Gebäude ausharren müssen, nachdem ein mexikanischer Gast des Hotels am 1. Mai als erster Schweinegrippepatient Südostasiens bestätigt worden war. Unter den übrigen Gästen traten während der Quarantäne keine weiteren Fälle auf. Sie verließen das Hotel nach Augenzeugenberichten am Freitagabend unter Jubel und jeder mit einem ärztlichen Gesundheitszertifikat.

Als Wiedergutmachung bekamen alle Hotelgäste verschiedene Geschenke der Hongkonger Stadtverwaltung - darunter auch einen Gutschein für zwei Freiübernachtungen in einem anderen Hotel der Stadt. Manche Gäste wollten davon sogar Gebrauch machen, weil sie am Abend keinen Flug in die Heimat mehr bekamen. Unterdessen sprach die oberste russische Gesundheitsbehörde wegen der Ausbreitung der Schweinegrippe in Nordamerika erstmals eine Reisewarnung für die USA aus. «Wir empfehlen eindringlich, von Reisen in die USA Abstand zu nehmen, wenn diese nicht dringend erforderlich sind», sagte Behördenchef Gennadi Onischtschenko nach einem Bericht der Agentur Interfax.

Die Warnung der russischen Behörden kam überraschend, da sich Moskaus Außenminister Sergej Lawrow derzeit zu Abrüstungsgesprächen in den USA aufhält und dort unter anderem mit Präsident Barack Obama zusammengetroffen war. Moskau hatte in dieser Woche allerdings bereits mit einem Importverbot für Schweinefleisch aus Spanien eine diplomatische Verstimmung ausgelöst. Russland betrachtet Spanien aufgrund des Auftretens der Schweinegrippe als «Risikogebiet». Spanien ist das am stärksten von der Schweinegrippe betroffene Land in Europa. Von Schweinefleisch geht jedoch nach Experten-Aussagen gar keine Grippegefahr aus. (dpa)
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