Seit April seien insgesamt 195 Proben Speiseeis und Schlagsahne mikrobiologisch untersucht worden: 7,6 Prozent der Speiseeisproben und damit rund jede 13. Probe (2021: auch 7,6 Prozent) wies demnach einen zu hohen Gehalt an Keimen auf, wie das Verbraucherschutzministerium am Montag in Saarbrücken mitteilte. Die erhöhte Belastung deute auf
Hygienemängel bei der Herstellung hin. Krankheitserregende
Keime wie
Salmonellen seien nicht nachgewiesen worden.
«Wir können also auch in diesem Sommer unser Eis sorglos genießen», teilte Verbraucherschutzministerin Petra Berg (
SPD) mit. «Sorgenkind» bleibe weiterhin die Schlagsahne: 62,5 Prozent der Sahne-Proben zeigten demnach «unbefriedigende Auffälligkeiten». Hier gehe die hohe
Keimbelastung auf eine ungenügende Reinigung oder falsche Handhabung der Sahneautomaten zurück. Von einer Gefährdung für den Verbraucher sei aber auch hier nicht auszugehen, hieß es.
Nach Angaben des Ministeriums hat es seit April 176 Betriebskontrollen bei Herstellern von Speiseeis, Eisdielen und Cafés gegeben. Bisher seien fünf Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wegen schwerwiegender Hygienemängel eingeleitet worden. Zudem wurden acht Verwarnungen mit Verwarngeld wegen minderschwerer Hygienemängel oder fehlerhafter Kennzeichnung auf den Weg gebracht. Für geringe Mängel, oft aus Unachtsamkeit, seien 23 Verwarnungen ohne Verwarngeld ausgesprochen worden.