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01.10.2017 | 01:30 | Gesundheit 

Weniger Borreliose-Fälle nach Zeckenbissen in Bayern

Erlangen - Die Zahl der Borreliose-Fälle in Bayern ist in diesem Jahr deutlich gesunken.

Zecke
Zecken gehören zu den unerfreulichen Begleiterscheinungen des Sommers. Krankheitsfälle durch die kleinen Biester gab es im Freistaat heuer weniger - die Zahlen schwanken jedoch von Jahr zu Jahr. (c) Ste2.0 - fotolia.com
Bis zum 25. September registrierte das Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen 2.736 Erkrankungen, wie ein Sprecher mitteilte. Im Vorjahr wurden bis zu diesem Zeitpunkt bereits 3.751 Fälle gezählt, also rund 1.000 mehr. Nach LGL-Angaben sind solche Schwankungen jedoch üblich. Die Zahl der FSME-Erkrankungen lag heuer bisher bei 143 Fällen - genau wie zum Vergleichszeitpunkt 2016.

Die Lyme-Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Etwa 10 bis 20 Prozent der Tiere tragen das Bakterium in sich. Die Krankheit beginnt oft mit der sogenannten Wanderröte - einem roten Ring, der sich um den Zeckenstich herum bildet und größer wird. Weitere Symptome können Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber sein - auch erst Wochen nach dem Stich.

Die Wahrscheinlichkeit der Übertragung steigt, je länger die Zecke Blut saugen kann. Deshalb sollten die Tiere so schnell wie möglich entfernt werden. Unbehandelt kann die durch Borrelien verursachte Erkrankung zu Spätfolgen wie Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen führen. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden, einen Impfstoff gibt es nicht. Die meisten Borreliose-Fälle gab es in diesem Jahr in Niederbayern (801), gefolgt von Oberbayern (628) und Mittelfranken (617). Die wenigsten Fälle wurden in Schwaben gezählt (347).

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird im Gegensatz zur Borreliose von Viren ausgelöst. Die FSME ist eine fieberhafte Erkrankung; zuweilen sind die Hirnhäute betroffen. In besonders schweren Fällen kann es zur Gehirnentzündung und zur Schädigung des Rückenmarks und zu Lähmungen kommen. Für die Behandlung gibt es keine Medikamente, man kann sich allerdings impfen lassen.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) betont: «Eine Impfung ist der beste Schutz.» Auch bei mildem Herbst- oder Winterwetter könnten Zecken aktiv sein. Vor allem bei älteren Menschen könne die Erkrankung schwer verlaufen. Von den 159 FSME-Fällen aus dem gesamten vergangenen Jahr mussten 84 Prozent im Krankenhaus behandelt werden. Bei den FSME-Fällen gab es mit jeweils 27 heuer die meisten in Mittelfranken und Niederbayern, die wenigsten in Unterfranken (6).
dpa
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