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31.10.2018 | 17:29 | Sofotkredite 

Wie die Finanzierung eines landwirtschaftlichen Betriebes stemmen?

Heutzutage entscheiden sich auch diejenigen jungen Leute für die Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes, die nicht in der Landwirtschaft aufgewachsen sind. Es lockt die Selbstständigkeit und damit verbunden der sich ergebende professionelle und private Gestaltungsspielraum.

Finanzierung Bauernhof
(c) proplanta
Jedoch ist für eine Existenzgründung in der Landwirtschaft nicht nur ein “langer Atem” vonnöten, sondern auch ein gut ausgearbeiteter Finanzierungsplan. 
Als Landwirtschaftsbetrieb wird - im Gegensatz zu einem Freizeitbetrieb - ein nach finanziellem Gewinn strebender Hof bezeichnet. Landwirtschaftliche Bereiche umfassen unter anderem den Acker- und Pflanzenbau sowie die Tierzucht, aber auch die Forstwirtschaft, den Obst- und Weinbau. Die Technisierung hat heutzutage auch diese Bereiche eingeholt, sodass viele notwendige Investitionen im Technikbereich sehr kostenintensiv sind. Es müssen stetig Investitionen für neue Maschinen, Stallgebäude oder Lagerhallen vorgenommen werden, um kosteneffektiv wirtschaften zu können.

Wichtige Steps für die Existenzgründung

Für die Gründung seines eigenen landwirtschaftlichen Betriebes sind gewisse bürokratische Maßnahmen unbedingt erforderlich. Dazu zählt unter anderem die Anmeldung des Betriebes bei der Gemeinde und die verpflichtende Anmeldung bei der Landwirtschaftskammer. Zudem will das Finanzamt informiert werden, es müssen Fragen zur Einkommens- und Umsatzsteuerabfuhr geklärt werden. 
Neben diesen Schritten ist natürlich die Frage der Finanzierung ausschlaggebend für eine Existenzgründung - nicht nur in der Landwirtschaft. Von daher ist es ebenso wie in anderen Branchen wichtig, einen fundierten Finanzierungsplan zu erarbeiten um zu wissen, wie hoch die Kosten sind, die gestemmt werden müssen.

Der essentielle Businessplan

Unter einem Businessplan versteht man das Geschäftskonzept des zu gründenden Unternehmens. Für den Aufbau eines Businessplans ist zunächst eine ausreichende Beschreibung des eigenen Vorhabens anzufertigen. Alle Punkte des Für und Widers sollten deutlich aufgeführt und gegeneinander aufgewogen werden. So ist sichergestellt, dass sich nicht nur die Investoren, sondern letztlich auch man selbst darüber im Klaren ist, was für ein Landwirtschaftsbetrieb man aufbaut. Weiterhin sollte eine umfassende Marktanalyse vorgenommen und auf diesen Grundlagen ein schlüssiges Vermarktungskonzept erarbeitet werden.

Diese Aspekte des Businessplans werden im Anschluss mit Zahlen unterlegt, dadurch ergibt sich der erforderliche Kreditrahmen. Wichtig ist ebenfalls eine realistische Gewinn- und Verlustrechnung. Auch auf Grundlage dessen, dass es in der Regel einige Jahre dauern kann, bis ein neu gegründeter Landwirtschaftsbetrieb profitabel arbeitet.

Auch wenn die Erstellung eines Geschäftskonzeptes aufwendig erscheint und viele Landwirte sich damit auf Neuland begeben, ist man im Zweifelsfall nicht allein. So steht die Landwirtschaftskammer den Landwirten mit eigenen Unternehmensberatern zur Seite, die bei der Erstellung eines Businessplans helfen. Weiterhin unterstützen die Berater bei Verhandlungen mit den Kreditinstituten und helfen bei der Chancen- und Risikobeurteilung.

Welche Kreditform ist die Richtige?

Landwirtschaft ist eine kapitalintensive Branche, so wird bei einer Hof-Neugründung oder -übernahme ein Eigenkapitalanteil von mindestens 30 Prozent empfohlen. Der Rest der benötigten Summe wird als Darlehen aufgenommen und dann stückweise getilgt. Voraussetzung für eine kontinuierliche Tilgung ist natürlich, dass ein Gewinn vorherzusehen ist, um die Tilgung zu stemmen. Die “Goldene Finanzierungsregel” sieht vor, dass die Länge der Tilgung der Lebensdauer des Investitionsobjektes (z.B. einer Landmaschine) entspricht. 
Für eine Finanzierung kommen verschiedene Arten infrage: 
  • durch Eigenkapital, mit einer entsprechenden Liquidität
  • über ein Bankdarlehen
  • über ein Förderdarlehen
  • über Bürgschaften.

Ein Vergleich der verschiedenen Kreditformen mit deren Konditionen und Gegenleistungen ist wichtig und kann dem Existenzgründer am Ende Geld ersparen. Ein ausgereifter und auf einer realistischen Liquiditätsplanung basierender Businessplan ist essentiell, um sich den Zuspruch des Kreditinstituts zu holen. Banken beispielsweise fordern entsprechende Sicherheiten in Form von Bürgschaften, Forderungsabtretungen oder der Eintragung einer Grundschuld. Sinnvoll ist es zudem, eine Ersatzinvestition in Betracht zu ziehen für den Fall, dass eine Überschreitung des vorher definierten Budgets eintritt.

Hilfestellung bei der Finanzierung können seriöse Kreditgeber ohne Schufa-Auskunft geben, wie beispielsweise bei https://kredithai-kredit-ohne-schufa.com/. Hier sind Sofortkredite bis zu 120.000 € möglich.

Staatliche Förderprogramme nutzen

Speziell für den landwirtschaftlichen Bereich stehen dem Existenzgründer verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist eine vorzeitige Antragstellung, um die Mittel rechtzeitig zu erhalten.

Bekannt ist das Agrarinvestitionsförderungsprogramm, abgekürzt AFP genannt. Das AFP erteilt Zuschüsse für Investitionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eines Landwirtschaftsbetriebes, um eine Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Nähere Informationen zum AFP gibt es bei der regional zuständigen Landwirtschaftskammer.

Die landwirtschaftliche Rentenbank ist eine Förderbank speziell für die Agrarwirtschaft und bietet eigene Förderprogramme sowie zinsvergünstigte Kredite für Landwirte an.

Für Existenzgründer, die aus einer Arbeitslosigkeit heraus ein Business aufstellen, kann ein Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit beantragt werden. Der Gründungszuschuss dient zur Deckung der eigenen Lebenshaltungskosten während der Existenzgründung.

Für den langfristigen Erfolg eines landwirtschaftlichen Betriebes sind drei Faktoren ausschlaggebend: die Rentabilität durch einen langfristig ausgelegten Gewinn, eine finanzielle Stabilität sowie eine gesunde Liquidität durch Reserven in Form von Eigen- oder Fremdkapital.

Pd
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