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12.10.2019 | 13:36 | Zeckenkrankheit 

Zahl der FSME-Fälle in Bayern rückläufig

München - Die Zecken in Bayern haben heuer bisher weniger Krankheiten übertragen als noch im Vorjahr.

Zecken als Vektor
Der gemeine Holzbock - auch als Zecke bekannt - hat in Bayern heuer bisher weniger folgenreich zugestochen als noch im Vorjahr: Sowohl die FSME-Fälle als auch die Lyme-Borreliose-Fälle waren leicht rückläufig. Bayerns Gesundheitsministerin mahnt trotzdem zur Impfung. (c) Carola Schubbel - fotolia.com
Wie das bayerische Gesundheitsministerium mitteilte, wurden bis Ende September 152 FSME-Fällen gemeldet - das sind 33 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Auch bei der Lyme-Borreliose, die ebenfalls von den kleinen Tierchen übertragen wird, gab es bisher weniger Meldungen: Waren es im vergangenen Jahr bis Ende September noch 4.309, so ging die Zahl heuer auf 3.563 zurück.

Für Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sind die leicht rückläufigen Zahlen jedoch kein Grund zur Entwarnung. Besonders die Viruserkrankung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) sei keine Lappalie: «Die Folge können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Aber auch Kinder sind gefährdet.»

Da es gegen FSME einen Impfstoff gibt, appelliert die Ministerin einmal mehr, sich entsprechend zu schützen. «Für einen kompletten Impfschutz sind drei Impfungen erforderlich. Wer jetzt beginnt, ist für die nächste Zeckensaison im Frühjahr gewappnet.

Alle drei bis fünf Jahre bedarf es einer weiteren Impfung, um den Schutz aufrechtzuerhalten», sagte Huml. Aktuell sei in Bayern nur etwa ein Drittel der Schulanfänger gegen FSME geimpft, Zahlen zu Erwachsenenimpfungen seien nicht verfügbar.

Gegen Lyme-Borreliose gibt es zwar keinen Impfstoff, die Infektionskrankheit ist aber laut Gesundheitsministerium bei einer frühzeitigen Diagnose mit Antibiotika gut behandelbar. Huml rät daher, bei einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle zum Arzt zu gehen.

Trotz der leicht rückläufigen Erkrankungen, liegt Bayern weit über dem Bundesdurchschnitt - in Nordrhein-Westfahlen wurden beispielsweise bis Mitte September lediglich fünf FSME-Fälle gemeldet. Entsprechend gilt mittlerweile fast ganz Bayern als FSME-Risikogebiet.

Lediglich fünf der 96 Landkreise und kreisfreien Städte Bayern werden laut Gesundheitsministerium noch als Nicht-Risikogebiete eingestuft: die Landkreise Dillingen an der Donau und Fürstenfeldbruck sowie die Städte Augsburg, München und Schweinfurt.

Obwohl die Zecke - korrekter Name: der gemeine Holzbock - es lieber warm mag, betont das bayerische Landesamt für Umwelt, dass die Saison möglicherweise noch nicht vorbei ist. «Zwar ist der gemeine Holzbock normalerweise von März bis Oktober aktiv, aber bei einem milden Wetter, kann das auch im Winter der Fall sein.»
dpa/lby
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