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21.01.2011 | 08:01 | Dioxin-Skandal 

Zahl der gesperrten Höfe geht weiter zurück

Hannover/Berlin - Die Zahl der nach dem Dioxin-Skandal gesperrten Betriebe in Niedersachsen geht weiter zurück.

Bauernhof
«Gestern waren noch 584 Betriebe gesperrt», sagte Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) am Donnerstag im Landtag in Hannover. Anfang des Jahres waren bis zu 4500 Betriebe von den zuständigen Veterinären gesperrt worden. Insgesamt gibt es in Niedersachsen rund 55.000 Agrarunternehmen. 

Derzeit werden die Unternehmen von 14 Kontrolleuren des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) überwacht. «Das scheint jedenfalls in der augenblicklichen Konstellation nicht ausreichend zu sein», betonte Lindemann. Es gebe eine Reihe von Überlegungen, wie darauf reagiert werden könne. Zusätzlich investiert das Land knapp 3,5 Millionen Euro in die Erweiterung und Modernisierung eines Dioxin-Labors - eine Maßnahme die bereits vor dem jetzigen Skandal beschlossen wurde.

In Sachsen-Anhalt gab das Gesundheitsministerium nach der Feststellung von verbotenem Antibiotikum in Tierfutter endgültig Entwarnung. Milch und Fleisch von Rindern und Schweinen von Höfen, die das verunreinigte Futter bekommen hatten, dürften in den Handel gehen, teilte das Ministerium am Donnerstag in Magdeburg mit. In sechs Milchproben sei das seit 1994 EU-weit verbotene Antibiotikum Chloramphenicol nicht nachweisbar gewesen. Die Substanz war in einer Vitaminmischung enthalten, die ein niedersächsischer Futtermittelhersteller aus China bezogen hatte.

Der Dioxin-Skandal hat für die deutschen Schweinemäster und Züchter dramatische Folgen. Der Preis für Schweinefleisch falle ins Bodenlose, klagte der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband. Seit dem Jahreswechsel sei der Erzeugerpreis um rund ein Viertel auf 1,12 Euro pro Kilogramm abgestürzt. Pro Woche würden die deutschen Schweinemäster und Sauenhalter mehr als 50 Millionen Euro verlieren.

Die agrarpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Kirsten Tackmann, forderte einen von der Futtermittelindustrie finanzierten Entschädigungsfond. Den vom Skandal betroffenen Landwirten sei mit dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) angekündigten Liquiditätshilfeprogramm nicht geholfen. (dpa)
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