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12.11.2011 | 14:21 | Dioxin-Skandal 

Zehn Bundesländer von Dioxin in Tierfutter betroffen

Berlin - Der Dioxin-Skandal um verseuchtes Futtermittel weitet sich in Deutschland aus.

Tierfutter
Bislang sind zehn Bundesländer betroffen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa am Freitag ergab. Unterdessen läuft die Suche nach der Ursache für das Dioxin in Futtermittel aus Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen auf Hochtouren. Noch vorhandene Restmengen sind mittlerweile überall gesperrt und dürfen nicht verfüttert werden. Gefahr für Menschen, Tiere und Umwelt bestehe nicht, meinen die Behörden.

Betroffen sind Zuckerrübenschnitzel, die als Bestandteil von Tierfutter hergestellt werden. Bundesweit gab es Untersuchungen, nachdem ein Hersteller aus Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) Überschreitungen des zulässigen Dioxin-Höchstwertes gemeldet hatte.

Den Behörden in Düsseldorf zufolge machen die Schnitzel nur 10 bis 15 Prozent des fertigen Futters aus. Darum sei es unwahrscheinlich, dass die Grenzwerte im Endprodukt überschritten würden.

In Sachsen-Anhalt hatte eine Zuckerfabrik in Könnern ebenfalls rund 35.000 Tonnen der Rübenschnitzel ausgeliefert, das Proben zufolge zu viel Dioxin enthält. 3.700 Tonnen davon waren in andere Bundesländer geliefert worden, der Rest ging an Unternehmen im Land.

Der Rest wurde gesperrt. «Da wir es mit geringfügigen Überschreitungen zu tun haben, gehen wir davon aus, dass Gefährdungen durch den Konsum der Produkte - also Fleisch und Milch - nicht zu befürchten sind», sagte Sachsen-Anhalts Umweltminister Hermann Ono Aeikens (CDU). Restmengen würden voraussichtlich verbrannt. Auch in anderen Ländern soll das Futter vernichtet werden.

Die Herkunft des Giftes war zunächst weiterhin unklar. Unterdessen erklärte sich der Hersteller aus Könnern am Donnerstag bereit, betroffene Rüben-Pellets zurückzunehmen. Belastete Schnitzel sind bislang in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen aufgetaucht. Mit dem Futterzusatz aus NRW wurden auch Landwirte in den Niederlanden beliefert.

Das als Seveso-Gift bekanntgewordene Dioxin kann tödlich wirken. Andere Dioxine lösen Chlorakne aus oder beschleunigen das Wachstum von Krebstumoren. (dpa)
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