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26.05.2021 | 03:20 | Waldumbau 

15 Millionen Euro CO2-Prämie für Thüringens Wälder

Erfurt - Mit insgesamt rund 15 Millionen Euro sollen in Thüringen besonders nachhaltig bewirtschaftete Wälder gefördert und der Waldumbau vorangebracht werden.

Waldbau
Bäume binden klimaschädliches Kohlendioxid, doch vielen Wäldern in Thüringen geht es angesichts des Klimawandels nicht gut. Um ihren Umbau voranzutreiben und sie klimaresistenter zu machen, soll es nun finanzielle Anreize geben. (c) proplanta
Das gab Staatssekretär Torsten Weil am Dienstag in Erfurt bekannt. Damit belohne man bewirtschaftete Waldbestände «mit hohem Laubbaumanteil und besonders nachhaltiger zertifizierter Bewirtschaftung». «Mit diesem Anreizsystem erhoffen wir uns für die Wälder eine höhere Klimastabilität.»

Laut Weil ist Thüringen damit das bisher einzige Bundesland, das die Ökosystemleistung von Wäldern, insbesondere die CO2-Bindungsleistung, finanziell honoriert. «Wir wollen das Jahr nutzen, um erste Erfahrungen mit diesem neuen Förderinstrument zu machen.» Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Förderung auch für die kommenden Jahre verstetigt werden kann.

Die oppositionelle CDU-Landtagsfraktion verbuchte die Förderung als eigenen Erfolg - «um kommunale und private Waldbesitzer mit einer CO2-Bindungsprämie zu unterstützen und damit Aufforstungen, Waldpflege und Bewirtschaftung zu fördern», teilte sie mit. Auch die Christdemokraten sprachen sich dafür aus, die Förderung zu verstetigen.

Weil wies auf die gerade in den vergangenen Jahren sichtbar gewordenen, «dramatischen» Folgen des Klimawandels für den Wald hin und rechnete vor, dass zwischen 2018 und 2020 rund 12,5 Millionen Festmeter Schadholz entstanden seien. Betroffen sei vor allem Nadelholz. «Nur noch 15 Prozent der Bäume in Thüringen gelten als gesund.»

Ziel sei es, dass die Wälder gemischter, reicher an Laubbäumen und damit widerstandsfähiger zu gestalten.» Vor allem die vergangenen teils sehr trockenen Jahre hatten Thüringens Wäldern stark zugesetzt. Hinzu kam eine starke Vermehrung des Borkenkäfers.

Die ergiebigen Regenfälle in diesem Jahr seien ein Grund zur Freude, stellte der Staatssekretär fest. «Dieses Klima kann dazu führen, dass die Dürre- und Borkenkäferschäden in diesem Jahr geringer ausfallen und wir dort eine Entlastung haben.»

Durch die Niederschläge seien die Bodenwasserspeicher wieder aufgefüllt. Und: «Die geringeren Temperaturen bremsen den Schwarmflug der Borkenkäfer deutlich aus.» In diesem Jahr werde wohl keine dritte Generation heranwachsen.
dpa/th
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