Das gab Staatssekretär Torsten Weil am Dienstag in Erfurt bekannt. Damit belohne man bewirtschaftete Waldbestände «mit hohem Laubbaumanteil und besonders nachhaltiger zertifizierter Bewirtschaftung». «Mit diesem Anreizsystem erhoffen wir uns für die
Wälder eine höhere Klimastabilität.»
Laut Weil ist Thüringen damit das bisher einzige Bundesland, das die Ökosystemleistung von Wäldern, insbesondere die CO2-Bindungsleistung, finanziell honoriert. «Wir wollen das Jahr nutzen, um erste Erfahrungen mit diesem neuen Förderinstrument zu machen.» Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Förderung auch für die kommenden Jahre verstetigt werden kann.
Die oppositionelle CDU-Landtagsfraktion verbuchte die Förderung als eigenen Erfolg - «um kommunale und private
Waldbesitzer mit einer CO2-Bindungsprämie zu unterstützen und damit Aufforstungen, Waldpflege und Bewirtschaftung zu fördern», teilte sie mit. Auch die Christdemokraten sprachen sich dafür aus, die Förderung zu verstetigen.
Weil wies auf die gerade in den vergangenen Jahren sichtbar gewordenen, «dramatischen» Folgen des Klimawandels für den Wald hin und rechnete vor, dass zwischen 2018 und 2020 rund 12,5 Millionen Festmeter Schadholz entstanden seien. Betroffen sei vor allem Nadelholz. «Nur noch 15 Prozent der Bäume in Thüringen gelten als gesund.»
Ziel sei es, dass die Wälder gemischter, reicher an Laubbäumen und damit widerstandsfähiger zu gestalten.» Vor allem die vergangenen teils sehr trockenen Jahre hatten Thüringens Wäldern stark zugesetzt. Hinzu kam eine starke
Vermehrung des Borkenkäfers.
Die ergiebigen Regenfälle in diesem Jahr seien ein Grund zur Freude, stellte der Staatssekretär fest. «Dieses Klima kann dazu führen, dass die Dürre- und Borkenkäferschäden in diesem Jahr geringer ausfallen und wir dort eine Entlastung haben.»
Durch die Niederschläge seien die Bodenwasserspeicher wieder aufgefüllt. Und: «Die geringeren Temperaturen bremsen den Schwarmflug der
Borkenkäfer deutlich aus.» In diesem Jahr werde wohl keine dritte Generation heranwachsen.