Dennoch haben die gerade erst vor wenigen Tagen veröffentlichten Daten der dritten Bundeswaldinventur gezeigt: Viele Waldflächen in Brandenburg weisen ein sehr hohes Maß an Wildverbiss bei der Waldverjüngung auf.
Demzufolge sind auch weiterhing große Anstrengungen notwendig, um die Bestände von Schalenwild an die Erfordernisse von Land- und Forstwirtschaft anzupassen. Die Streckenzahlen werden aus den Ergebnissen der Jagdstatistiken und Totfunden (insbesondere durch Verkehrsunfälle mit Wildtieren) ermittelt.
Bei den
Schalenwildarten stellt sich die Situation landesweit wie folgt dar:
Die
Rotwildstrecke betrug 9.936 Stück, lediglich 28 Stück Rotwild weniger als im Vorjahr. Mit jeweils über 1.000 Stück Rotwild waren die Landkreise Oder-Spree, Ostprignitz-Ruppin und Dahme-Spreewald an der Landesstrecke beteiligt.
Die
Damwildstrecke sank gegenüber dem Jagdjahr 2012/13 um zehn Prozent und erreichte 12.986 Stück. Die größten Streckenanteile hatten die Landkreise Potsdam-Mittelmark und Oberhavel.
Das letzte Jagdjahr erbrachte eine Strecke von landesweit 750
Mufflons, nur ein Stück weniger als im Vorjahr. Bedeutende Strecken wurden in Oberhavel und der Uckermark erzielt.
Um lediglich um ein Prozent sank die Strecke beim
Rehwild. Insgesamt konnten 73.106 Rehe in Brandenburg gestreckt werden. Die höchsten Strecken verzeichnen die Landkreise Uckermark, Oder-Spree und Ostprignitz-Ruppin. Das Rehwild hat damit den höchsten Anteil an der Schalenwildstrecke. Es ist mit 75 Prozent auch die mit Abstand häufigste Schalenwildart, die an Wildunfällen in Brandenburg beteiligt ist. Überfahrene Rehe haben einen Anteil von acht Prozent an der Rehwildstrecke des Landes.
Die
Schwarzwildstrecke umfasst 2013/14 insgesamt 63.254 Stück, ein Streckenminus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Die höchsten Schwarzwildstrecken waren in der Uckermark und im Landkreis Oder-Spree erzielt worden.
Auch beim
Niederwild sinken mit einer Ausnahme die Strecken. Es wurden insgesamt 3.051 Feldhasen erlegt, 303 Exemplare weniger als im Vorjahr. 63 Prozent dieser Strecke sind allerdings Verkehrsopfer.
Die
Kaninchenstrecke ist gegenüber dem Vorjahr angestiegen – allerdings nur um 13 Exemplare. Im zurückliegenden Jagdjahr konnten landesweit 83 Kaninchen erlegt werden.
Die
Fasanenstrecke weist im betrachteten Zeitraum 1.018 Exemplare auf, 232 weniger als im Vorjahr.
Die
Entenstrecke fiel im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig niedriger aus. Insgesamt 10.443 erlegte Exemplare bedeuten einen Streckenrückgang von drei Prozent
Die
Gänsestrecke beträgt 4.395 Stück. Das sind acht Prozent weniger als im Jahr zuvor. Geringe Streckeneinbußen sind auch bei der Ringeltaube zu verzeichnen, es wurden 2.159 Exemplare erlegt, 192 weniger als im Vorjahr.
Die Strecken der
Raubwildarten zeigen folgende Entwicklung:
Im Jagdjahr 2013/14 konnten insgesamt 22.754
Rotfüchse erlegt werden, das sind 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis dokumentiert einen neuen Tiefstwert für Brandenburg innerhalb der letzten 20 Jagdjahre.
Rückläufig ist auch die Strecke beim
Steinmarder. Sie betrug im letzten Jagdjahr 1.311 Stück, vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Die
Dachsstrecke ist nach 13 Jahren stetiger Steigerung erstmals rückläufig. 3.740 erlegte Dachse sind nur 19 weniger als im Vorjahr und bedeuten noch keine Trendwende. Ein Drittel der Dachsstrecke „besorgt“ allerdings der Straßenverkehr.
Beim
Waschbären wächst die Jagdstrecke weiter und weiter, in diesem Jagdjahr um sechs Prozent auf die neue Rekordhöhe von 21.577. Die sich hinter diesen Erlegungszahlen verbergende Populationsentwicklung muss im Zusammenhang mit
Artenschutz und Tierseuchengefahr Anlass zur Besorgnis sein.
Beim
Marderhund ist die Streckenentwicklung im Gegensatz zum Vorjahr wieder rückläufig. Es stehen 5.803 Marderhunde zu Buche, ein Streckenrückgang um vier Prozent.
Auch die Minkstrecke Brandenburgs folgt dem Gesamttrend dieses Jagdjahres und sinkt um 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es wurden landesweit 171 Minke erlegt. (PD)