«Wir haben in diesem Jahr zwar nur zwei Käfergenerationen beobachtet, aber es sind insgesamt so viele
Käfer wie noch nie», sagte Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs HessenForst, am Montag in Kassel.
Trockene Bäume aus dem Vorjahr, von den Winterstürmen umgeworfene Stämme und zuletzt der trockene Sommer hätten dem
Borkenkäfer in den vergangenen Monaten «ideale Brutbedingungen» bereitet, hieß es.
Seit Ende September ziehen sich die Tiere zur Überwinterung zurück - entweder in der oberen Bodenschicht oder in Bäumen. Die Anzahl der insgesamt überwinternden Käfer sei «besorgniserregend hoch», teilte der Landesbetrieb mit. Die Experten befürchten daher, dass 2020 ein weiteres «Käferjahr» auf Hessens
Wälder zukommen könnte.
«Die Verbindung zweier Trockenjahre in jener Dimension, wie wir sie nun erlebt haben, ist außergewöhnlich», sagte Gerst. Für das Frühjahr kommenden Jahres plant der Landesbetrieb bereits die Wiederbewaldung.
«Zum einen hoffen wir, dass die Böden dann besser durchfeuchtet sind», erklärte Gerst. «Zum anderen umgehen wir so wintertypische Gefahren, wie starken Frost, Winterfraß durch Mäuse oder erhöhten Verbissdruck durch Wild.»