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24.07.2008 | 14:42 | Waldschutz 

Bodenschutzkalkung in Sachsen gestartet

Sayda - "Nur ein gesunder Waldboden garantiert dauerhaft stabile und leistungsfähige Wälder", stellte Sachsens Forstminister Frank Kupfer gestern fest, während er sich die Praxis der Bodenschutzkalkung bei Sayda (Landkreis Freiberg) zeigen ließ.

Bodenschutzkalkung in Sachsen gestartet
(c) proplanta
"Wir sind überzeugt, dass mit der Kalkung der tief reichenden Bodenversauerung entgegengewirkt werden kann und sich dadurch die Filter-, Puffer- und Speicherfunktion der stark belasteten Waldböden verbessert."

In Sachsen werden pro Jahr durchschnittlich rund 15.000 Hektar ausgewählte Waldflächen gekalkt. Forstminister Kupfer hob hervor, dass seit Beginn der Kalkung vor 18 Jahren schon mehr als eine Million Tonnen Kalk meist per Hubschrauber oder Flugzeug ausgebracht wurden. "Bisher haben wir rund 57 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln in die Sanierung der sächsischen Waldböden investiert." Dieses Jahr werden fast 12.000 Hektar Wald für etwa 3,1 Millionen Euro gekalkt.

Die Bodenschutzkalkung sei auch Grundlage für den Umbau der Fichtenwälder in Mischwälder, so Staatsminister Kupfer angesichts einer vom Orkan "Kyrill" im Januar letzten Jahres hinterlassenen Kahlfläche. "Wir müssen unsere Wälder für den Klimawandel fit machen. Das bedeutet, wir müssen den Waldumbau z. B. mit Eiche, Buche, Tanne und, wo sinnvoll und möglich, auch Douglasie vorantreiben", so Kupfer weiter.

Über 1.300 Hektar Kahlflächen allein im Landeswald sind von "Kyrill" neben einer Schadholzmenge von rund 1,8 Millionen Kubikmetern in ganz Sachsen zurückgeblieben. Dort wird die an sich unerfreuliche Situation genutzt, um die betroffenen Nadelwälder verstärkt umzubauen. Für private und kommunale Waldbesitzer besteht die Möglichkeit, sich den Waldumbau fördern zu lassen.

Trotz der schnellen Schadholzbeseitigung sind im Wald immer noch geschwächte, umgeworfene oder abgebrochene Fichten als Brutstätten für den Borkenkäfer vorhanden. Unter anderem deswegen hat sich der Borkenkäferbefall im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht. Zurzeit schwärmt schon die nächste Borkenkäfergeneration überall in den Fichtengebieten Sachsens. Abhängig von der Wetterlage in den kommenden Wochen könnte sich daraus ein bedrohliches Szenario entwickeln. "Alle Waldbesitzer müssen ein erhöhtes Augenmerk auf die Borkenkäferentwicklung in ihrem Wald haben und bei Befall sofort reagieren," appellierte Forstminister Kupfer. Befallene Bäume müssen sofort gefällt, entastet, geschält und aus dem Wald abgefahren werden, um den umliegenden Waldbestand zu schützen. (PD)
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