Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.08.2018 | 14:42 | Waldschädling 

Borkenkäfer-Katastrophe in Thüringen befürchtet

Erfurt - Die privaten Waldbesitzer in Thüringen schlagen Alarm: Den Fichtenbeständen drohe eine Borkenkäfer-Katastrophe, sagte der Präsident des Waldbesitzerverbandes, Jörg Göring, am Dienstag.

Waldschädling
(c) proplanta
In den vergangenen Tagen hätten Besitzer große Mengen neuen Befall gemeldet. Ursachen seien die teils schleppende Aufarbeitung der bei Stürmen im vergangenen Winter beschädigten Bäume, vor allem aber die über sieben Wochen andauernde Hitzeperiode ohne ergiebige Niederschläge.

Göring erwartet bis Oktober im Vergleich zu den Vorjahren die fünffache Menge an Holz, das vom Borkenkäfer befallen ist. Die Preise dafür seien drastisch gefallen, vielen Forstbetrieben drohten Einkommensverluste von bis zu 40 Prozent.

Der Waldbesitzerverband fordert deshalb vom Land Hilfen für stark betroffene Betriebe. Die Landesforstanstalt sieht die Entwicklung nach eigenen Angaben indes etwas differenzierter.

Sie beobachtet gegenwärtig auch die Anlage einer dritten Borkenkäfer-Generation. «Die Forstleute sehen dennoch keinen Grund zur Resignation», sagte der Sprecher der Forstanstalt, Horst Sproßmann. Die im Frühsommer befallenen Fichten seien oft durch ihre leuchtend-roten Kronen leicht zu entdecken - der Käferherd könne so beseitigt werden.

Die extremen Hitzetage führten auch nicht nur zu Trockenstress an Waldbäumen, sondern ein Teil der Käferbrut vertrockne schon unter der Rinde. Wichtig sei, weiterhin konsequent befallene Bäume aufzuspüren und schnellstmöglich aus dem Wald zu transportieren.

Die Borkenkäfer-Statistik unterstreiche die unspektakuläre Einschätzung der Förster, hieß es. Die im Juni befallene Fichtenmenge sei im Vergleich zum Juni 2017 um 50 Prozent zurückgegangen. Ein regenreicher Spätsommer und Herbst 2018 könnte die Abwehrkräfte der Fichte außerdem deutlich stärken und den Borkenkäfer zurückdrängen.
dpa/th
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Schutzzone im Nationalpark Bayerischer Wald wird verändert

 Weniger Schadholz führt zu Rückgang beim Holzeinschlag

 Minimum der Schutzzone im Nationalpark Bayerischer Wald unangetastet

 5,9 Millionen Kubikmeter Schadholz aus Thüringer Wäldern geräumt

 Weniger Holz in Brandenburgs Wäldern gefällt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken