In den vergangenen Tagen hätten Besitzer große Mengen neuen Befall gemeldet. Ursachen seien die teils schleppende Aufarbeitung der bei Stürmen im vergangenen Winter beschädigten Bäume, vor allem aber die über sieben Wochen andauernde Hitzeperiode ohne ergiebige Niederschläge.
Göring erwartet bis Oktober im Vergleich zu den Vorjahren die fünffache Menge an Holz, das vom
Borkenkäfer befallen ist. Die Preise dafür seien drastisch gefallen, vielen Forstbetrieben drohten Einkommensverluste von bis zu 40 Prozent.
Der Waldbesitzerverband fordert deshalb vom Land Hilfen für stark betroffene Betriebe. Die Landesforstanstalt sieht die Entwicklung nach eigenen Angaben indes etwas differenzierter.
Sie beobachtet gegenwärtig auch die Anlage einer dritten Borkenkäfer-Generation. «Die Forstleute sehen dennoch keinen Grund zur Resignation», sagte der Sprecher der Forstanstalt, Horst Sproßmann. Die im Frühsommer befallenen Fichten seien oft durch ihre leuchtend-roten Kronen leicht zu entdecken - der Käferherd könne so beseitigt werden.
Die extremen Hitzetage führten auch nicht nur zu Trockenstress an Waldbäumen, sondern ein Teil der Käferbrut vertrockne schon unter der Rinde. Wichtig sei, weiterhin konsequent befallene Bäume aufzuspüren und schnellstmöglich aus dem Wald zu transportieren.
Die Borkenkäfer-Statistik unterstreiche die unspektakuläre Einschätzung der
Förster, hieß es. Die im Juni befallene Fichtenmenge sei im Vergleich zum Juni 2017 um 50 Prozent zurückgegangen. Ein regenreicher Spätsommer und Herbst 2018 könnte die Abwehrkräfte der
Fichte außerdem deutlich stärken und den Borkenkäfer zurückdrängen.