«Die Buche ist erstmals wieder häufigste Baumart im Wald», sagte Forstministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Donnerstag in Mainz bei der Vorstellung der Landesergebnisse der dritten Bundeswaldinventur. «Die Buche ist in unseren Wäldern von Natur aus zu Hause und damit auch den Herausforderungen durch den
Klimawandel gut gewachsen.»
Buchen wachsen nun auf 21,8 Prozent und Eichen auf 20,2 Prozent der Waldfläche in Rheinland-Pfalz. Erst danach folgen die sturmanfälligen früheren Spitzenreiter, die Fichten, mit 19,5 Prozent. Nur alle zehn Jahre nehmen Forstexperten die aufwendige Bundeswaldinventur vor.
Höfken bilanzierte mit Blick auf Rheinland-Pfalz: «Der Wald ist natürlicher, älter und klimastabiler geworden.» Der Anteil des Laubwaldes stieg im neben Hessen waldreichsten Bundesland binnen zehn Jahren um 4 auf 60 Prozent. Fast fünf Millionen Bäume leben seit mehr als 160 Jahren. «Das sind sechs Veteranen pro Hektar Wald, ein Drittel mehr als vor zehn Jahren», sagte die Ministerin. Der Wald im Land binde auch mehr Kohlendioxid als er durch Holznutzung freisetze.
Allerdings sprach Höfken auch von weiterem Handlungsbedarf: «72 Prozent der Bäume sind durch Luftschadstoffe geschädigt.» Der diesjährige Waldzustandsbericht mit aktuellen Details dazu werde im November erwartet. «Der naturnahe Waldbau muss konsequent weitergeführt werden», betonte die Forstministerin.
Für die Bundeswaldinventur hatten in Rheinland-Pfalz 14 zweiköpfige Teams von Landesforsten an mehr als 8.000 Stichprobenstellen über 80.000 Bäume vermessen. Sie erfassten mehr als 150 Merkmale wie etwa Baumart, Alter, Höhe und Stammstärke. (dpa/lrs)