Förster mussten schon vor Jahrhunderten überlegen, was sie für kommende Generationen pflanzen. In den Wäldern in Niedersachsen lagert Saatgut für Millionen Bäume. Die besten Bucheckern werden aussortiert. (c) proplanta
Die in den Netzen gesammelten Bucheckern werden mit einer Siebmaschine vom Laub getrennt, gereinigt und in Oerrel in der Lüneburger Heide in Säcken an die Forstsaatgut-Beratungsstelle verkauft. Ganz wichtig ist, dass die Sorten nicht gemischt werden.
«Herkunftsgesichertes Saatgut muss auf den richtigen Standort», sagt Knut Sierk, Sprecher Niedersächsische Landesforsten. Saatgut beispielsweise aus dem Benzer Sunder bei Walsrode, wo in dieser Woche etwa 500 Kilogramm geerntet wurden, würde in höheren Lagen des Harzes bei ganz anderen Bedingungen eingehen. Wegen der Trockenheit sei es etwas leichter gewesen, die Ernte mit den Netzen einzusammeln. Bei nassem Laub sei es mühsamer. «Das ist ganz viel Handarbeit», betont Sierk.
Ein Kilo Bucheckern ergeben etwa Tausend junge Bäume, nur die Früchte vitaler und gesunder Bäume dürfen als Saatgut geerntet werden. «So können wir sukzessive Nadelholzbestände in Laub-Mischwälder umwandeln», erklärt Sierk. Die Buche ist empfindlich, sie braucht den Schutz von hohen Bäumen. «Deswegen ist es eine Katastrophe, dass wir die großen Freiflächen haben», sagt er. Durch
Dürre, den
Borkenkäfer und die Stürme habe man große Verluste hinnehmen müssen.
Nach einer Kältebehandlung für eine gute Keimfähigkeit säen die Baumschulen nach etwa 100 Tagen wieder aus. Ein Teil der Ernte wird auch für die nächsten Jahre in Kühlkammern eingelagert, um Jahre mit magerer Ernte zu überbrücken. Dabei werden die dreieckigen Früchte runtergetrocknet und die Keimproduktion gehemmt.