Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.12.2016 | 11:01 | Funktionsbekleidung 

Das Zwiebelprinzip: nützliche Tipps zum Kauf von Jagdbekleidung

Während des Jagdjahres erlebt der Jäger Temperaturen von minus 20 °C beim frostigen Sauansitz bis zu plus 35 °C bei der Blattjagd. Und natürlich alle Temperaturen, die dazwischen liegen. Deshalb gilt für jede Art von Jagdbekleidung und alle Jagdarten dieselbe Regel:

Jagdbekleidung
(c) Bergringfoto - fotolia.com
Kleiden Sie sich stets nach dem Zwiebelschalenprinzip! Mit mehreren dünnen Bekleidungsschichten können Sie blitzschnell auf sich ändernde Temperaturen reagieren, indem Sie einzelne Schichten einfach ausziehen und im Rucksack verstauen, z.B. beim mühsamen Angehen des Hochsitzes. Außerdem bieten mehrere Schichten eine bessere Beweglichkeit als eine einzelne dicke Schicht. Die Luftpolster zwischen den „Zwiebelschalen“ dienen als Isolationsschichten, die in der Lage sind, die Wärme zu speichern und Feuchtigkeit nach außen zu transportieren. Dadurch wird der Körper dauerhaft trocken gehalten.

Die Vorteile des Zwiebelprinzips sind also:
  1. gute Isolation durch mehrere Luftschichten
  2. Abtransport der Feuchtigkeit
  3. schnelle Anpassung an Temperaturschwankungen
  4. bessere Beweglichkeit

Die wichtigste Lage Ihres Outfits ist immer die unmittelbar am Körper befindliche, also die Unterwäsche. Machen Sie hier einen Fehler, helfen auch die übrigen Bekleidungsschichten nicht viel. Die Unterwäsche bildet also die Basis für ein funktionierendes Zusammenspiel der einzelnen Schichten.

Keine reine Baumwolle

Reine Baumwolle sollte als Unter- bzw. Zwischenschicht grundsätzlich vermieden werden. Denn Baumwollfasern fehlt die Funktionalität von Schurwolle oder Mischgeweben, die für die Atmungsaktivität verantwortlich ist. Dadurch kann die Feuchtigkeit nicht abtransportiert werden – nasse Baumwollteile führen dann zum Auskühlen des Körpers.

Schurwolle oder Mischgewebe – das ist Geschmackssache

Ob Sie sich allerdings für Schurwolle oder ein Hightech-Mischgewebe entscheiden ist Geschmackssache. Das gilt sowohl für die Unterbekleidung als auch für alle darauf aufbauenden Schichten.

Was versteht man unter Funktionsbekleidung?

Unter Funktionsbekleidung versteht man sogenannte Klimastoffe, das sind Mischgewebe aus Kunst- und Naturfasern. Die eingesetzten Kunstfasern sind meist Polyester, Polyamid oder Polypropylen. Bei den Naturfasern haben sich Wolle und Baumwolle bewährt. Je nach Faseranteiligkeit lässt sich eine kühlende oder wärmende Funktion erzielen. Funktionsbekleidung ist wind-, wasser- und schmutzabweisend, formbeständig, schnelltrocknend, pflegeleicht, antimikrobiell und leicht.

Die Hauptvorteile der Funktionsbekleidung:

  1. leitet Feuchtigkeit von innen nach außen
  2. reguliert die Temperatur
  3. wind-, wasser- und schmutzabweisend
  4. trocknet schnell wieder
  5. geringes Gewicht

Oberbekleidung mit Membrantechnik

Membrane verfügen über Poren, die groß genug sind, um Feuchtigkeit von innen nach außen zu verdampfen, aber klein genug, damit kein Wasser von außen nach innen eintreten kann (mehr zum Thema Membrane in diesem PDF)

Um ihre Aufgabe ordnungsgemäß erfüllen zu können, benötigen Membrane jedoch eine Temperaturdifferenz von mindestens 15 °C. Die Umgebungstemperatur muss also deutlich niedriger sein als die Temperatur am Körper. Deshalb ist es im Sommer oft sinnvoll, Bekleidungsstücke ohne Membrane zu tragen. Das gilt auch für Schuhe.

Wollprodukte wie Loden und Tweed

Wolle ist ein Naturprodukt und erfreut sich gerade in heutiger Zeit wieder einer hohen Beliebtheit. Zu den wichtigsten Wollprodukten zählen Walk, Tweed und Loden. Wolle ist sehr geräuscharm, langlebig und klimaregulierend. Aufgrund des hohen Luftanteils von Wollprodukten wirken diese stark isolierend und vermitteln dem Träger durch die Speicherung der eigenen Körpertemperatur ein wärmendes Tragegefühl. Bei hohe Temperaturen wirkt Wolle ausgleichend, indem ein Teil der Wärme nach außen abgegeben wird. Besonders praktisch wird es bei der Pflege: denn bei Wollprodukten kann trockener Schmutz einfach ausgebürstet werden, Gerüche setzen sich nicht fest und Schweiß wird auf natürliche Weise neutralisiert. Das Waschen kann also auf ein Minimum reduziert werden. Wollfasern sind in der Lage, bis zu 33 % ihres Trockengewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen, bis sie sich nass anfühlen. Sind sie jedoch einmal vollgesogen, dauert es lange bis sie wieder trocken sind.

Die Vorteile von Wollprodukten:

  • geräuscharm
  • hohe Wärmeisolation
  • klimaregulierend
  • neutralisiert Gerüche
  • pflegeleicht

Die Nachteile von Wollprodukten:

  • trocknen nur langsam

Fazit: Ein Outfit, das nach dem Zwiebelprinzip zusammengestellt wurde, kann durch das Hinzufügen oder Weglassen einzelner Teile das ganze Jahr über getragen werden. Das entlastet den Kleiderschrank und spart unterm Strich bares Geld. Langjährige Erfahrung hat hier der größte deutsche Jagdausstatter Frankonia, wo Sie alle Bekleidungsschichten von Unterwäsche über Midlayer bis Oberbekleidung finden.
Pd
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich