DEPV warnt vor politischen Eingriffen in den freien Holzmarkt
Berlin - Vor politischen Eingriffen in den freien Holzmarkt hat der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) mit Blick auf die geplante Nationale Biomassestrategie (NABIS) der Bundesregierung gewarnt.
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Ordnungsrechtliche Eingriffe in die Vermarktung von Holzrohstoffen hätten „keinerlei positive Auswirkungen“, sondern wären „sogar höchst schädlich“, erklärte DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele am Mittwoch (25.1.) in Berlin.
Das gelte auch für handelsrechtliche Einschränkungen, die über angemessene und praktikable ökologische Anforderungen an das gehandelte Holz und die gehandelten Holzprodukte hinausgingen. Bentele wies darauf hin, dass der Holzmarkt nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage sehr gut funktioniere. Das sorge für eine effiziente und in der Regel auch angemessene Verteilung von Holzrohstoffen und -produkten für sowohl die stoffliche als auch die energetische Nutzung.
Beide Nutzungsweisen schlössen sich gegenseitig nicht aus, sondern ergänzten sich sinnvoll. Wo Holz stofflich genutzt werde, falle wertvolles Energieholz an, erläuterte der DEPV-Geschäftsführer. Mit Holzresten, die in der stofflichen Industrie keine Verwertung fänden, würden beispielsweise Holzpellets zur Energiegewinnung hergestellt. „Anstelle ordnungsrechtlich in den Holzmarkt einzugreifen und festzulegen, wer welche Holzsortimente verwerten darf und wer nicht, sollte die Politik auf die schnell wirkenden Mechanismen des Wettbewerbs setzen und diese nicht einschränken“, betonte Bentele.
Die Preisbildung nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage könne Marktungleichgewichte besser und schneller ausgleichen als es der Staat je könnte. Die Verteilung der Ressourcen müsse den Marktkräften überlassen bleiben. Sowohl die Forst- als auch die Holzwirtschaft bräuchten die Freiheit, auf ein wechselndes Holzangebot und eine schwankende Nachfrage flexibel reagieren zu können. Laut dem aktuellen NABIS-Entwurf sollen in Deutschland neue Maßnahmen zur Lenkung von Biomasseströmen eingeführt werden. Von der Bundesregierung angedacht sind in diesem Zusammenhang ordnungsrechtliche sowie neue ökonomische Anreizinstrumente.