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23.01.2010 | 05:20 | Waldzustandsbericht  

Deutscher Wald weiter krank - leichte Erholung

Berlin - Der deutsche Wald ist weiterhin krank, erholt sich aber leicht.

Waldzustandsbericht
(c) proplanta
Mehr als ein Viertel der Bäume sind nach wie vor schwer geschädigt. Allerdings gibt es wieder mehr Bäume ohne sichtbare Schäden an den Kronen. Ihr Anteil stieg von 31 Prozent (2008) auf jetzt 36 Prozent. Das geht aus dem Waldbericht 2009 von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hervor, der am Freitag in Berlin veröffentlicht wurde. Der Zustand der Buchen ist allerdings bedrohlich. Der Anteil stark geschädigter Bäume nahm von 30 auf 50 Prozent zu. Grund sind der trockene Sommer 2008 und weniger Laub durch viele Bucheckern.

Sorgenkinder unter den wichtigsten vier Baumarten bleiben die Eichen. Noch immer haben 48 Prozent (2008: 52 Prozent) deutliche Lücken an den Kronen. Der Anteil der Eichen ohne sichtbare Schäden nahm im gleichen Zeitraum aber von 16 auf 23 Prozent zu. Auch der Zustand der Fichten besserte sich. Der Anteil deutlicher Schäden an den Kronen sank von 30 auf 26 Prozent. Die Kiefern erholten sich ebenfalls. 13 Prozent (2008: 18 Prozent) sind stark geschädigt.

Am schlechtesten geht es den Bäumen in Baden-Württemberg. Dort sind 42 Prozent der vier Baumarten deutlich geschädigt. Es folgen das Saarland und Thüringen mit je 35 Prozent. Den größten Anteil an Schäden bei Eichen gibt es in Berlin, bei Buchen ist es Baden- Württemberg, bei Kiefern das Saarland und bei Fichten Schleswig- Holstein. Für den Waldbericht werden rund 10.000 Bäume untersucht.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beklagte eine fehlende wirksame Therapie. «Jahr für Jahr veröffentlichen wechselnde Agrarminister nahezu gleichbleibend schlechte Daten zum Zustand der Bäume, dann verschwinden die Akten im Schreibtisch und ein ganzes Jahr geschieht so gut wie nichts», kritisierte der BUND- Vorsitzende Hubert Weiger. Besonders bedenklich sei, dass es vor allem für die wichtigen Buchen- und Eichenbestände keine Entwarnung gebe. Aigner hatte nach dem Kopenhagener UN-Klimagipfel im Dezember einen Waldklimafonds gefordert, der mit 50 Millionen Euro pro Jahr aus dem Handel mit Luftverschmutzungsrechten finanziert werden sollte. (dpa)
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