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26.04.2011 | 13:30 | Waldzustand  

Dritte Bundeswaldinventur beginnt in Sachsen

Pirna/Graupa - Heute (26. April 2011) beginnen Forstexperten in Sachsen mit der Datenerhebung zur dritten Bundeswaldinventur (BWI³).

Bundeswaldinventur
Der Startschuss erfolgt in den Wäldern in und um den Nationalpark Sächsische Schweiz. Vier speziell ausgebildete Förster werden in den kommenden zwei Jahren stichprobenweise an 2.600 Aufnahmepunkten detaillierte „Steckbriefe“ der Waldbestände erstellen. Die Bundeswaldinventur liefert Daten und Informationen über das vorhandene Rohstoffpotenzial, die ökologischen Veränderungen, die Waldflächenstatistik, den aktuellen Holzzuwachs und die Holznutzung in allen Waldeigentumsarten. Zusätzlich werden auch ein Waldlebensraumtypen-Monitoring und die Begutachtung der Naturnähe der Waldbestände durchgeführt. Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur erlauben statistisch abgesicherte Aussagen zu den Waldverhältnissen auf Bundes- und Landesebene sowie für alle Waldeigentumsarten zum Stichtag 01.10.2012.

Die Daten bilden die Grundlage, um neueste zahlenmäßige Informationen über den Zustand des Waldes in Deutschland zu errechnen und aufzubereiten. Allgemeines Ziel der Bundeswaldinventur ist es, die großräumigen Waldverhältnisse und forstlichen Produktionsmöglichkeiten auf Stichprobenbasis nach einem einheitlichen Verfahren in ganz Deutschland zu erfassen.

Der Gesundheitszustand ist nicht Gegenstand der Erhebung. Der Kronenzustand wird als Indikator für Stressbelastungen auf einem separaten Beobachtungsnetz im jährlichen Rhythmus erhoben. Die von der BWI³ gelieferten Daten schaffen die Grundlage für wichtige forst-, handels- und umweltpolitische Entscheidungen zur nachhaltigen Nutzung und zum Schutz des Waldes. In den vergangenen Jahren hat insbesondere der Bedarf an zuverlässigen Informationen über den Wald für die Erfüllung internationaler Berichtspflichten zugenommen. Beispielsweise beruht das für den Wald im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu erstellende Treibhausgasinventar ganz wesentlich auf Daten zur Kohlenstoffspeicherung im Wald, welche im Rahmen der BWI³ erhoben werden.

Bei der dritten Bundeswaldinventur handelt es sich um ein terrestrisches Stichprobeninventurverfahren, bei dem in einem Netzraster von  2,83 km x 2,83 km an den so genannten Inventurtrakten bzw. deren Ecken die Grunddaten gemessen, gezählt oder beschrieben werden. Ein Inventurtrakt stellt ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 150 x 150 m dar. An den Traktecken finden die eigentlichen Datenerhebungen statt.

Die Bundeswaldinventur wurde erstmals im alten Bundesgebiet in den Jahren 1986 bis 1989 mit dem Stichjahr 1987 durchgeführt. Damals wurde das Stichprobennetz angelegt. Die Stichprobentrakte sind unsichtbar vermarkt und werden durch die Inventurtrupps mittels GPS eingemessen. Für den Freistaat Sachsen und die anderen neuen Bundesländer ist die BWI³ die erste Wiederholungsinventur nach der BWI2 (2000-2002) über alle Waldeigentumsarten hinweg. Für den sächsischen Landeswald stellt die Inventur nach der Landeswaldinventur 2008 bereits die zweite Wiederholung auf dem Gebiet des Freistaates Sachsen dar.

Die Außenaufnahmen der BWI³ sollen bis 31.12.2012 abgeschlossen sein.

Als BWI³-Landesinventurleitung ist das Referat Forsteinrichtung, Waldbewertung, Waldinventuren am Kompetenzzentrum Wald und Forstwirtschaft des Staatsbetriebes Sachsenforst zuständig. Die Aufgaben der Landesinventurleitung bestehen in der Koordinierung der Datenerhebung, Prüfung und Bereitstellung der Daten für die Bundesinventurleitung, die durch das Johann Heinrich von Thünen-Institut in Eberswalde wahrgenommen wird. Die Ergebnisaufbereitung der Inventur wird das Jahr 2013 in Anspruch nehmen und durch die Bundesinventurleitung durchgeführt. Mit den Ergebnissen der dritten Bundeswaldinventur ist ab 2014 zu rechnen. (PD)
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