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02.04.2020 | 10:24 | Waldbrände 

Erhöhte Waldbrandgefahr in Thüringen

Erfurt - In Thüringens Wäldern herrscht dieses Frühjahr wieder erhöhte Waldbrandgefahr.

Waldbrandgefahr Thüringen
Nicht nur im Hochsommer, auch im Frühjahr drohen nach Erfahrungen von Förstern schwere Waldbrände. So mussten in Thüringen dieses Jahr schon hohe Waldbrandstufen ausgerufen werden. Die Förster mahnen deswegen zu umsichtigem Verhalten im Wald. (c) proplanta
Ende März hätten die Förster etwa für die Region um Oberhof schon die zweithöchste Waldbrandstufe - also Stufe vier - ausrufen müssen, sagte Thüringenforst-Sprecher Horst Sproßmann der Deutschen Presse-Agentur. «Das zeigt, dass relativ früh in diesem Jahr eine akute Waldbrandgefahr bestanden hat.» Andernorts habe bereits Waldbrandstufe drei gegolten.

Auch wenn die jüngste Kältewelle das Risiko von Waldbränden vorübergehend senke, bleibe die Waldbrandgefahr in den nächsten Wochen hoch, betonte Sproßmann. Das gelte auch, obwohl in manchen Wäldern hierzulande inzwischen das Wasserdefizit ausgeglichen worden sei, das durch die Trockenheit in den Vorjahren entstanden war.

Zwar würden Waldbrände eher im Hochsommer vermutet, erklärte Sproßmann. Doch auch die Monate März und April seien mit Blick auf die Feuergefahr «sehr, sehr kritisch». Da es in dieser Zeit noch keine frischen Blätter an Laubbäumen gebe und auch auf dem Boden kaum frische Pflanzen gewachsen seien, sei der Wald voll von «trockener und dürrer Vegetation aus dem vergangenen Jahr». Schon kleine Flammen oder Funken könnten in dieser Situation zu Feuern führen - vor allem auf Flächen, die direkt von der Sonne erreicht werden.

Voriges Jahr habe es bereits Ende Februar einen erste Waldbrand in Thüringen gegeben, sagte Sproßmann. Das sei eine Folge des Klimawandels. In diesem Jahr sei dem Forst dagegen noch kein Feuer gemeldet worden. Nach dem Frühjahr sei der August der zweite Hochrisikomonat für Waldbrände. Nach den Daten des Forsts hatte es 2018 und 2019 jeweils etwa 40 Waldbrände im Freistaat gegeben.

Vor diesem Hintergrund rief Sproßmann Wanderer, Spaziergänger, aber auch Radfahrer auf, sich an das ganzjährig im Wald geltende Rauchverbot zu halten. Zudem sollten in waldreichen Gegenden keine Zigaretten aus dem Auto geworfen werden und dürften Autos Waldwege nicht zuparken, weil die im Ernstfall von Rettungsfahrzeugen gebraucht würden. Autos müssten außerdem so geparkt werden, dass ihre in der Regel sehr heißen Katalysatoren Waldboden oder Wiesen nicht in Brand setzen könnten.
dpa/th
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