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28.09.2010 | 14:03 | Waldwirtschaft Baden-Württemberg 

Fachtagung Naturnahe Waldwirtschaft - Bilanz und Zukunft

Stuttgart - „Das Konzept naturnaher Waldbau ist die richtige Antwort auf die vielfältigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Ansprüche an den Wald.

Waldwirtschaft
Im Wechselspiel sich ändernder Umweltbedingungen und Ansprüche der Menschen unterliegt der Wald dabei immer neuen Herausforderungen. Wer verantwortlich mit dem Wald umgehen will, muss für eine zielgerichtete Anpassung Sorge tragen“, sagte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle MdL, am Montag (27. September 2010) bei der Fachtagung „Naturnahe Waldwirtschaft - Bilanz und Zukunft“ am Rande des 98. Landwirtschaftlichen Hauptfest in Stuttgart. Mit einem Waldanteil von knapp vierzig Prozent gehöre Baden-Württemberg zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland.

„Bei der Waldbewirtschaftung sind zwei Ziele besonders wichtig: Es gilt einerseits, die Nutzungsfähigkeit der Wälder langfristig zu sichern und andererseits, die Naturressourcen und den `Lebensraum Wald´ zu schützen und zu erhalten. Inzwischen wissen wir, dass diese beiden Anliegen langfristig deckungsgleich sind“, ergänzte der Minister.

Seit den 1970er Jahren stehe die Waldwirtschaft vor der Herausforderung, Schutz- und Erholungsfunktionen als gleichwertige Ziele neben der Holzproduktion zu berücksichtigen. Um diesen veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden, hätte die damalige Landesforstverwaltung Anfang der 1990er Jahre mit dem Konzept „Naturnaher Waldbau“ eine umfassende Darstellung ihrer waldbaulichen Vorstellungen vorgelegt. „Zwanzig Jahre nach der Formulierung des Konzepts ist es nun Zeit für eine Zwischenbilanz. Diese fällt sehr positiv aus: Mehr Naturverjüngung, mehr Starkholz, mehr Naturnähe und Struktur in den Wäldern stehen deutlich weniger Verbiss durch Rehwild, geringeren Aufwendungen und weniger Nadelholzbeständen gegenüber“, erklärte Köberle. So sei der Anteil der Naturverjüngung von 25 Prozent auf 65 Prozent gestiegen; 55 Prozent der Wälder seien als naturnah qualifiziert und der Anteil der Fichtenbestände sei um 15 Prozent gesunken.

Hauptziel nachhaltiger Waldbewirtschaftung sei heute, die Naturressource Wald so zu nutzen und zu behandeln, dass dadurch die Handlungsspielräume zukünftiger Generationen nicht beeinträchtigt werden. „Dies erreichen wir nicht mit einfachen Generalregeln. Es bedarf vielmehr eines angepassten, komplexen Steuerungssystems. In Baden-Württemberg hat der Landesbetrieb ForstBW mit einem umfangreichen Projekt zu einem Strategischen Nachhaltigkeitskonzept ein solches System entwickelt“, ergänzte der Forstminister. (PD)
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