«Die Startvoraussetzungen dafür sind in diesem Jahr etwas besser - aber es besteht noch lange kein Grund zum Jubeln», sagte der Sprecher des Landesbetriebs Wald und Holz, Michael Blaschke, der Deutschen Presse-Agentur. «Zurzeit lässt uns der
Borkenkäfer zum Glück noch in Ruhe.»
Da es in den vergangenen Wochen viel Regen und überwiegend kühle Temperaturen gegeben habe, seien die Bodenschichten gut durchfeuchtet. Der Schädling werde erst aktiv, wenn die Tagestemperaturen über einen längeren Zeitraum kontinuierlich über 16,5 Grad lägen. Die paar warmen Tage vor Ostern hätten nicht ausgereicht, um ihn aus der Winterruhe zu wecken.
«Je später die
Käfer in ihre Saison starten, desto kürzer fällt sie aus - dann können sie in diesem Jahr vielleicht nur ein oder zwei statt drei Generationen bilden», erläuterte Blaschke. «Je länger es kühl bleibt, desto besser.»
Durch die Frostperioden seien wahrscheinlich zumindest die Tiere, die im Larvenstadium überwintert haben, abgestorben. «Allerdings überwintert immer noch eine irre Menge an erwachsenen Borkenkäfern - und wenn die loslegen, wird es gefährlich.»
Entscheidend für die Entwicklung in diesem Jahr sei vor allem das Wetter in den nächsten Wochen. «Der Regen ist einer der Hauptfaktoren», sagte Blaschke. Bei genügend Nässe könnten die Fichten Harz produzieren, der sie gegen Käferfraß schütze.
«Wenn es ein Frühling mit normaler Feuchtigkeit wird, kann es glimpflicher ausgehen.» Sollte es dagegen demnächst eine längere Trockenphase geben, werde der Wasservorrat der Bäume gleich wieder aufgebraucht und die Käfer hätten leichtes Spiel.
In den vergangenen Jahren haben
Dürre und infolgedessen eine massenhafte
Vermehrung von Borkenkäfern große Waldflächen in NRW zerstört, vor allem Fichten. Seit Beginn der Käferplage im Frühjahr 2018 sind bei dieser Baumart nach dem jüngsten
Waldzustandsbericht der Landesregierung 31,5 Millionen Kubikmeter Schadholz angefallen.