Die Landesforsten befürchten erneut massiven
Schädlingsbefall und Waldverluste. «Was Corona für den Menschen ist, ist der
Borkenkäfer für den Wald, denn auch er vermehrt sich in exponentieller Weise», sagte der Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, Klaus Merker, der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Freitag). Die Landesforsten als größter
Waldbesitzer in Niedersachsen habe schon heute baumlose Flächen von 10.000 Hektar: «Das entspricht bis zu 15.000 Fußballfeldern.»
Der Regen im Mai habe kaum Entlastung gebracht, im dritten Dürrejahr habe der tiefere Unterboden kein Wasser mehr, sagte Merker der Zeitung. «In 1,80 Metern Tiefe stehen die alten Bäume gleichsam im Trockenen. Buchen sterben dann irgendwann.» Eine solch anhaltende Trockenheit habe er in seinem gesamten Berufsleben noch nicht erlebt. Vor allem den Fichten hätten Trockenheit und Wärme im April zugesetzt. Diese Kombination lasse «die Borkenkäferpopulation geradezu explodieren».
Bislang könnten die Landesforsten Defizite aus ihren Rücklagen finanzieren, sagt Merker dem Blatt. Allerdings fehlten wegen der drastisch gefallenen Holzpreise etwa 35 Millionen Euro in der Kasse. Rund 10 Millionen Euro jährlich kosteten Pflanzungen, mit denen der Wald wieder aufgebaut werde - vor allem mit Eichen, Buchen, Douglasien und anderen Baumarten. «Die Wiederbewaldung ist ein Beitrag zum
Klimaschutz, das müsste öffentlich klar sein - und auch mit Zuschüssen finanziert werden», sagte er.