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02.04.2023 | 00:02 | Schadholz 

Fünf Jahre nach Friederike: Niedersächsische Landesforsten lösen Sturmholz-Lager auf

Altenau - Mehr als fünf Jahre nach dem Orkan Friederike lösen die Niedersächsischen Landesforsten Lagerstellen mit Sturmholz auf.

Sturmholz-Lager
Im Kellwassertal im Harz und an anderen Orten in Niedersachsen lagert seit dem Sturm Friederike 2018 tonnenweise Holz. Auch wegen des vielen Schadholzes durch den Borkenkäfer war der Markt übersättigt. Wie es nun mit dem Holz weitergeht. (c) proplanta
Das Fichtenholz sei zur Konservierung durchgehend bewässert worden, erläuterte Landesforsten-Sprecher Michael Rudolph. Dass das Holz so lange gelagert wurde, lag auch Klimawandel. Eines dieser Nasslager für das Sturmholz war im Kellwassertal, nahe der Nordharzer Okertalsperre im Landkreis Goslar. Mehr als 5.000 lange Holzstämme lagerten dort zuletzt noch fein säuberlich gestapelt.

Orkantief Friederike, das im Januar 2018 über weite Teile Nordeuropas zog, hatte sie entwurzelt oder abgebrochen. Lastwagen für Lastwagen werden die Stämme derzeit abtransportiert. Durch die dauerhafte Bewässerung sind sie teilweise stark mit Moos überwachsen. Wichtig ist aber, welche Qualität das Holz darunter hat - und die sei gut, sagt Rudolph.

Die Niedersächsischen Landesforsten bewirtschaften als öffentliches Unternehmen den niedersächsisches Landeswald und rund ein Drittel der gesamten Waldfläche in dem Bundesland. Dünneres Sturmholz werde an ein Sägewerk in Sachsen-Anhalt, dickeres an einen Holzverarbeiter in Thüringen verkauft. Die Endprodukte würden teilweise bis in die Vereinigten Staaten oder Australien geliefert und dort zum Hausbau genutzt, erklärte Christof Oldenburg, der bei den Landesforsten für den Holzverkauf zuständig ist.

Eigentlich hätte das Holz viel eher verkauft werden können. Doch wegen der starken Trockenheit in den vergangenen Jahren ab 2019 breitet sich im Harz der Borkenkäfer aus, der bereits unzählige Fichten abtötete. Die Folge: Ein Überangebot an Holz auf dem Markt, das auch zu niedrigeren Preisen führte. Ein Kubikmeter Holz sei teilweise für die Hälfte oder gar ein Drittel des gewöhnlichen Verkaufspreises abgegeben worden. Da das Schadholz nicht so lange haltbar ist, wurden die Holzdepots für das Sturmholz eingerichtet. Sozusagen zur Entlastung des Marktes, erklärte Rudolph.

Die lange Lagerung sei zwar technisch kein Problem gewesen und auch die Qualität stimme. Dennoch seien die Förster erleichtert die Depots nun auflösen zu können. «Es ist immer ein Risiko, gerade in Trockenzeiten», sagte Rudolph. «Denn ohne Wasser können wir die Bäume nicht frisch halten.»
dpa/lni
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