Das ist der höchste Anteil seit Beginn der Erhebung, teilte das Forstministerium am Montag bei der Vorstellung des diesjährigen Waldzustandsberichtes mit. Die Erhebung gibt es seit 1991. Nur bei einem Fünftel (21 Prozent) der Bäume sind keine Schäden erkennbar.
Besonders betroffen ist die
Fichte, aber auch Kiefern und Eichen sind stark geschädigt. Der negative Trend bei den Waldschäden habe sich 2020 unvermindert fortgesetzt, hieß es. «Die sächsischen
Wälder leiden unter den Folgen des Klimawandels», sagte Landesforstpräsident Utz Hempfling.
«Das ist das dritte Jahr in Folge, in dem wir so problematische Daten verkünden müssen», erklärte Forstminister Wolfram Günther (Grüne). Ursachen seien vor allem die langanhaltende Trockenheit und Hitze im Sommer. Als weitere Ursache nannte er den Befall der Bäume mit Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Der
Klimawandel spiele eine wesentliche Rolle: «Ihn müssen wir bremsen, denn er kommt uns ökologisch und wirtschaftlich teuer zu stehen.»
Günther zufolge wird Sachsen den Waldumbau forcieren: «Wir streben einen stabilen, arten- und strukturreichen, leistungsfähigen
Mischwald an.» Nach Darstellung von Hempfling sollen im Staatswald wie bisher jährliche bis zu 1.300 Hektar Wald umgebaut werden. Im Privat- und Körperschaftswald, der bislang mit rund 250 Hektar Waldumbau zu Buche steht, erhofft man sich künftig einen deutlichen Schub, weil die Förderung attraktiver wird.
Derzeit bestehen 34 Prozent der sächsischen Wälder aus Fichten und weitere 28 Prozent aus Kiefern. Bei Buche und Eiche liegt der Flächenanteil nur bei vier beziehungsweise neun Prozent. Das Ziel besteht darin, den Anteil der Laubbäume auf mindestens 50 Prozent zu erhöhen.
Für den
Waldzustandsbericht werden in ganz Sachsen insgesamt 6.720 Bäume begutachtet. Ein wesentliches Merkmal zur Beurteilung des Zustands ist der Nadel- und Blattverlust. Im ablaufenden Jahr lag er im Durchschnitt bei 26,1 Prozent und damit beim bisher höchsten Wert. Das bedeutet, dass die Bäume zum Zeitpunkt der Erhebung im Sommer im
Schnitt um gut ein Viertel weniger Laub oder Nadeln trugen als gesunde Bäume.