Handelsabkommen zur Sicherstellung der legalen Holzherkunft haben lediglich zu einer Verlagerung auf weniger regulierte Märkte geführt. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Berichts des Internationalen Verbands Forstlicher Forschungsanstalten (IUFRO), der unter anderem von Forschern an der Universität Freiburg verfasst wurde. Sie beziffern den monetären Schaden durch den illegalen Einschlag auf jährlich mehr als 152 Mrd. $ (144 Mrd. Euro). Die bestehenden Gesetze und Regulierungen reichten nicht aus, um die derzeitigen Aktivitäten auf diesem Gebiet einzudämmen.
Derzeit zählten China und Indien zu den größten Importeuren von illegal gehandeltem Tropenholz, während Russland die Hauptquelle für illegal gehandeltes Holz aus borealen und gemäßigteren Wäldern darstelle. Unterdessen zielt in Europa die EU-Holzhandelsverordnung darauf ab, dem Import von illegal geschlagenem Holz sowie von Produkten aus solchem zu verhindern, weshalb die Vermarktung von illegal eingeschlagenem Holz seit März 2013 bei Androhung von Geld- und Freiheitsstrafen verboten ist.
Um eine wirksame Eindämmung zu erzielen, ist aus Sicht der Forscher aber noch eine stärkere internationale Kooperation erforderlich. Darüber hinaus müssten weitere Daten gesammelt werden, um die Dimension des Problems noch genauer in den Blick zu nehmen. Zu den Grundursachen zählt dem Bericht zufolge die finanzielle Abhängigkeit von rund einer Milliarde Menschen weltweit auf die finanziellen Einkünfte aus Wäldern für ihren Lebensunterhalt. Gleichzeitig befänden sich 86 % der Waldflächen in öffentlichem Besitz.
Der informelle
Holzeinschlag durch Kleinproduzenten, so die Schlussfolgerung, gewinne daher an Bedeutung. Gleichzeitig bildeten sich zunehmend gut organisierte kriminelle Netzwerke heraus, die teilweise mit der Finanzierung von Krieg und gewaltsamen Konflikten in Verbindung zu bringen seien. Zudem stamme Schätzungen zufolge etwa ein Drittel des illegal gehandelten Tropenholzes aus Wäldern, die - ebenfalls illegal - in landwirtschaftlich genutzte Flächen umgewandelt würden. Diese dienten dann der Erzeugung exportorientierter Güter wie Palmöl, Sojabohnen oder Rindfleisch.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9445 Euro