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27.03.2017 | 00:01 | Umweltbildung 

Interesse der Bevölkerung am Wald steigt

Tellow - Forstleute in Mecklenburg-Vorpommern stellen mit Freude ein zunehmendes Interesse der Bevölkerung am Wald fest, können nach eigenen Angaben den Informationsbedarf aber bei weitem nicht decken.

Das geheime Leben der Bäume
Es sind nicht nur die alten Buchenwälder auf Rügen und an der Müritz oder die tausendjährigen Eichen von Ivenack, die die Faszination Wald ausmachen. Die Forstleute im Land stellen insgesamt ein wachsendes Interesse am Wald fest - und würden gern mehr darüber erzählen. (c) proplanta
«Wir könnten jeden Tag mit Schulklassen, Kindergartengruppen oder Urlaubsgästen losziehen. So groß ist die Nachfrage. Dann aber bliebe ein Großteil unserer eigentlichen Arbeit auf der Strecke», sagte der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Forstleute, Peter Rabe, anlässlich des Verbandstages am Samstag in Tellow (Landkreis Rostock). Zur täglichen Arbeit zähle neben der Pflege und Bewirtschaftung von 230.000 Hektar Landeswald auch die Beratung der rund 40.000 privaten Waldbesitzer im Land.

Rabe appellierte an die Landesregierung, den Aspekt der Umweltbildung bei der Entscheidung über die Personalausstattung der Forstämter künftig stärker zu berücksichtigen. «Wir Förster können Türöffner für Naturverständnis und Nachhaltigkeit sein», sagte er. In der Landesforstanstalt seien rund 1.000 Menschen beschäftigt, etwa die Hälfte davon Waldarbeiter, die andere Hälfte sind Revierförster und Verwaltungsangestellte.

Rabe führt das spürbar gewachsene Interesse am Wald auch auf die Publikationen des Forstingenieurs Peter Wohlleben zurück. Dessen Buch «Das geheime Leben der Bäume» wurde zum Bestseller. «Wenn es eine Sehnsucht des Menschen nach Natur gibt, dann ist sie am ehesten im Wald zu stillen», zeigte sich Rabe überzeugt. Schon bei Kindern sei dies zu spüren: «Unsere Jugendwaldheime sind auf Jahre hin ausgebucht.» Zudem stellt die Landesforstanstalt zwei Waldmobile mit Informationsmaterial und Angeboten zum Spielen und Basteln im Wald bereit.

Die 29 Forstämter seien mit 190 Revieren im Land flächendeckend vertreten und könnten ihren Beitrag zur Umwelterziehung leisten. So lasse sich auch das Verständnis dafür fördern, dass Schutz und wirtschaftliche Nutzung des Waldes vereinbar seien. «Große Kahlschläge gibt es heute nicht mehr und der langfristige Umbau hin zu mehr Mischwald läuft. Doch für die Dächer unsere Häuser brauchen wir auch künftig Kiefer und Fichte», machte Rabe deutlich.

Der Bund Deutscher Forstleute versteht sich als forstpolitische und berufsständische Vertretung der Forstleute - von Arbeitnehmern und Beamten. Der Fachgewerkschaft im Beamtenbund gehören in Mecklenburg-Vorpommern rund 300 Mitglieder an.

Agrarminister Till Backhaus (SPD) würdigte den Beitrag des Fachverbandes im Landeswaldforum, dem auch Wirtschafts-, Tourismus-, Umwelt- und Kulturverbände angehörten. Mit Hilfe dieses Gremiums sei es gelungen, im April 2016 im Konsens das Landeswaldprogramm zu beschließen, das die langfristigen Schwerpunkte der Forstpolitik setze. Das Konzept ziele auf vielgestaltige und vielfältige Wälder und kommen den mannigfaltigen Schutz- und Nutzinteressen nach.

«Der Wald ist Erholungsraum. Der Wald dient dem Klimaschutz. Er ist für den Wasserhaushalt wichtig, für die Biodiversität und für die Bodenfruchtbarkeit», erläuterte der Minister. Auch wenn Mecklenburg-Vorpommern mit einer Waldfläche von 558.000 Hektar zu den waldarmen Bundesländern gehöre, so wachse die Waldfläche seit 1990 doch kontinuierlich an.
dpa/mv
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