Die Saison hat soeben begonnen, wegen der Corona-Pandemie darf aber nur alleine gejagt werden. Kein Problem sagt der Verband. Nur die Ausbildung macht zu schaffen. Und das bei steigender Nachfrage. (c) proplanta
«Wir haben noch Jagdschüler aus dem Vorjahr, die ihre Prüfung bis jetzt noch nicht ablegen konnten», sagte Wilhelm Bernstein, Vizepräsident des Landesjagdverbandes. Dabei interessierten sich derzeit immer mehr junge Menschen für die Jagd, vor allem der Anteil der Frauen wachse deutlich.
Generell hat die Corona-Pandemie laut Bernstein kaum Auswirkung auf die Jagdsaison, die offiziell im April begonnen hat. «Die
Jäger sind trotz des Virus für die
Wildschäden verantwortlich und gehen halt alleine auf die Jagd.» Es sei aber durchaus schweißtreibend, eine etwa 100 Kilogramm schwere Wildsau alleine aus dem Wald zu ziehen.
Er selbst habe ein spezielles Geschirr, um das erlegte Wild zu transportieren. Lediglich die Gesellschaftsjagden, bei denen bis zu 150 Jäger unterwegs seien, wurden abgesagt. Die Jägerschaft sei indes froh, dass die
Jagd vom sächsischen Sozialministerium als systemrelevant angesehen worden ist.
Mit großer Sorge betrachtete Bernstein derzeit die Afrikanische
Schweinepest, die erstmals Ende vergangenen Jahres in Sachsen festgestellt worden war. «Die auf sächsischer Seite aufgestellten Schutzzäune bieten zwar eine gewisse Sicherheit. Der Druck aus Polen wird aber immer größer.»
Zudem werde das Thema Wolf und der Umgang mit den Tieren in den kommenden Monaten die Politik und die Jägerschaft beschäftigen. «Die Population wächst und die Wölfe wagen sich immer näher an Siedlungen heran. Da wird es bald Gesprächsbedarf geben», ist Bernstein überzeugt.