Borkenkäfer und Dürren haben Sachsens Wäldern in den vergangenen Jahren arg zugesetzt. Dabei verfolgen Förster seit Jahrzehnten das Ziel, den Wald vielfältiger und robuster zu machen. Der Klimawandel stellt sie dabei vor neue Herausforderungen. (c) proplanta
Es sei sehr unsicher, wie dynamisch sich der
Klimawandel weiter entwickle und in welchem Bereich sich der Temperaturanstieg begrenzen lasse, sagte der Professor für Waldbau der TU Dresden, Sven Wagner, der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Es könnten Wald-Ökosysteme entstehen, die es hierzulande noch nicht gab. Ging es vor einigen Jahrzehnten beim Waldumbau noch darum, die Baumvielfalt mit heimischen Arten zu erhöhen, würden nun vermehrt auch Bäume aus anderen Regionen in den Blick genommen. Dazu zählten etwa Douglasie, Robinie und Esskastanie.
«Der Waldumbau ist eine Jahrhundertaufgabe und muss immer wieder angepasst werden», konstatierte Wagner. Dabei gebe es keine einfachen Lösungen. Weder gebe es den einen Wunderbaum, noch könne einfach alles der Natur überlassen werden.
Angesichts der Herausforderungen sei es auch wichtig, den Wildbestand anzupassen. Ansonsten könnten zu viele Rehe oder
Rotwild in einigen Regionen den Waldumbau gefährden, wenn die Tiere die jungen Knospen und Triebe der Bäume abfressen.
Mancherorts müsse der nachwachsende Wald durch Zäune vor Wildverbiss geschützt werden. Das seien immense Kosten, betonte Wagner. Hier sieht er die
Jäger in der Verantwortung.