Insbesondere bei Laubbäumen wie Eiche und Buche sei der Fruchtansatz gering ausgefallen. «Wir haben kein Mastjahr. Die Aussichten sind eher mau», sagte Bärbel Neumann, Leiterin des Kompetenzzentrums für forstliche Nebenproduktion, zu dem auch die Forstsamendarre in Jatznick (Vorpommern-Greifswald) gehört.
Im August werde mit der Zapfenernte bei der Douglasie begonnen, ein Nadelbaum dem wegen seiner Anpassungsfähigkeit auch an Hitze zunehmende Bedeutung zukomme. In den Monaten danach folgten Tanne,
Kiefer und Lärche. Nach den Worten Neumanns wird die Kiefer in Mecklenburg-Vorpommern die wirtschaftlich wichtigste Baumart bleiben.
«Sie kommt mit den meist sandigen Böden am besten zurecht und liefert gutes Bauholz», erklärte sie. Im Landesforst macht die Kiefer knapp 40 Prozent der
Waldfläche aus. Die
Fichte, die besonders unter der Trockenheit der zurückliegenden Jahre gelitten hat, verliere hingegen deutlich an Bedeutung. Ziel sei es, die Stabilität der
Wälder durch Mischbepflanzung zu erhöhen.
In der Samendarre, einer Einrichtung der Landesforstanstalt, werden Zapfen und Früchte getrocknet, aufbereitet und gelagert. Nach Angaben Neumanns sind in Jatznik Samen von 96 Baum- und Straucharten vorrätig. Die vier Beschäftigten in der Produktion würden im Durchschnitt jährlich etwa 30 Tonnen Saatgut gewinnen, das in erster Linie für die Auffrischung des landeseigenen Waldes eingesetzt aber auch an private
Waldbesitzer und Baumschulen verkauft werde.
Nicht jeder Baum aber könne zur Saatgutgewinnung genutzt werden. Dafür stünden der Landesforst 1.800 Hektar Saatgutbestände und 18 Hektar Samenplantagen zur Verfügung, die von einem Gutachterausschuss des Landes bestätigt worden seien.