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05.02.2011 | 19:03 | Jagdstatistik 

Marderhund und Waschbär breiten sich aus

Hannover - In der amtlichen Jagdstatistik fallen neben den bekannten Arten wie Reh-, Rot- oder Schwarzwild in jüngster Zeit einige Zuwanderer auf.

Marder
Diese tierischen „Migranten“ fühlen sich in Niedersachsen offenbar so wohl, dass sie mittlerweile in die Liste der bejagbaren Tiere aufgenommen wurden. Nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes zählen dazu beispielsweise Marderhund, Waschbär oder auch Kanada- und Nilgans. Der ursprünglich in Ostasien beheimatete Marderhund wurde in den 50er Jahren durch die sowjetische Regierung ausgewildert, um die Truppen mit Pelzen zu versorgen. Von dort aus hat sich der der gut acht Kilogramm schwer werdende Säuger rasant ausgebreitet. Der Fauenfremdling hat hierzulande keine natürlichen Feinde, eine Ausbreitung wird daher auch von Naturschutzexperten kritisch bewertet. Im Jagdjahr 2009 weist die Streckenbilanz erstmals mehr als 1.000 Tiere aus, wobei der Schwerpunkt mit knapp 650 Tieren in den östlichen Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Uelzen, Gifhorn und Celle liegt.

Mehr als 4.000 Tiere zählt die Streckenbilanz beim Waschbär. Der auch als Nordamerikanischer Bär bekannte Kleinbär breitete sich nach einer gezielten Aussetzung im Jahr 1934 am Edersee aus. Sie war als Bereicherung der heimischen Fauna gedacht und bot dem durch seine markante Gesichtsmaske auffälligen Waschbär ideale Lebensbedingungen. Sein Vorkommen ist auf den süd- und ostniedersächsischen Raum konzentriert. Allein in den Landkreisen Göttingen, Northeim, Holzminden und Lüchow-Dannenberg wurden mit 3.304 Tieren drei Viertel der gesamten Waschbärenstrecke erlegt.

Als Flüchtling aus Gefangenschaft gelangte die Nilgans in die freie Wildbahn. Die braune Färbung um Augen und Schnabel kennzeichnet die Halbgans afrikanischen Ursprungs. Sie brütet mittlerweile in fast allen Landesteilen Niedersachsens, wobei es Schwerpunkte im Landkreis Schaumburg und im westlichen Landesteil gibt. Die Jagdstrecke von 2.305 Tieren weist Schwerpunkte für die Landkreise Nienburg, Emsland und Stade auf. Die Kanadagans als größte freilebende und weltweit häufigste Gans hat hierzulande ihren Schwerpunkt im nordöstlichen Niedersachsen sowie im Osnabrücker Raum und in Northeim. Mit 274 Tieren wurde mehr als jede zweite von insgesamt 480 in der Streckenbilanz ausgewiesenen Kanadagänsen in den Landkreisen Harburg und Rotenburg/Wümme geschossen. (LPD)
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