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30.12.2022 | 13:06 | Aufforstungsprogramm 

Mecklenburg-Vorpommern hat seit 2020 rund 750 Hektar Äcker aufgeforstet

Schwerin - Mecklenburg-Vorpommern gilt mit einem Waldanteil von 24 Prozent als waldarmes Land - doch es wird aufgeforstet.

Waldbau
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Agrarminister Till Backhaus nennt es das bundesweit größte Aufforstungsprogramm: Zehn Jahre lang will er jeweils gut 400 Hektar landeseigene Äcker zur Verfügung stellen, damit darauf neue Wälder gepflanzt werden. Die ersten 750 Hektar sind geschafft. (c) proplanta
Seit dem Start eines Programms zur Bepflanzung landeseigener Agrarflächen mit Bäumen im Jahr 2020 wurden rund 750 Hektar Ackerland aufgeforstet, wie das Agrarministerium in Schwerin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Für die aktuelle Pflanzperiode Herbst/Winter 2022 und Frühjahr 2023 seien weitere 600 Hektar in Planung und Umsetzung, so eine Sprecherin. In der Summe seien das 1.350 Hektar.

Im Rahmen der Landesinitiative «Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern» will Agrarminister Till Backhaus (SPD) binnen zehn Jahren 8.600 Hektar und damit zehn Prozent der landeseigenen Agrarflächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung nehmen und für Erstaufforstung sowie für Moor- und Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung stellen. Davon sollen gut 400 Hektar pro Jahr für die Waldmehrung bereitgestellt werden.

Gepflanzt wird den Angaben zufolge im ganzen Bundesland. Es handele sich um das größte Aufforstungsprogramm bundesweit, betonte die Sprecherin von Backhaus. Bäume zu pflanzen sei ein wichtiger Beitrag gegen den Klimawandel.

Aufgrund vieler Nutzungsinteressen - von Landwirtschaft über Siedlungsbau bis hin zu Solarparks - stehen auf dem freien Markt kaum Flächen für die Anpflanzung neuen Waldes zur Verfügung. Deshalb stelle das Land eigene Flächen zur Verfügung, wenn Pachtverträge ausgelaufen sind, hieß es aus dem Backhaus-Ministerium.

Die Umweltorganisation BUND begrüßt das Aufforstungsprogramm. Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag fordert jedoch zugleich mehr Engagement für den Erhalt bestehender Wälder. «Neuanpflanzungen haben im Klimawandel einen sehr schweren Weg vor sich. Wir wissen nicht, ob sie gelingen», sagte sie.

«Es ist aberwitzig, in dieser Situation Waldrodungen, wie für das sogenannte Grüne Gewerbegebiet Grabow mit 130 Hektar geplant, zu genehmigen.» Die Kleinstadt Grabow im Landkreis Ludwigslust-Parchim plant die großflächige Abholzung für ein Gewerbegebiet an der neu gebauten Autobahn 14.

Backhaus' Sprecherin unterstrich, dass Walderhalt und die Mehrung der Waldflächen durch Aufforstung effektive natürliche Klimaschutzmaßnahmen seien. In der Regel würden die neuen Flächen mit fünf verschiedenen Baumarten begründet, um eine bestmögliche Anpassung an künftige Klimaveränderungen zu gewährleisten. «Das Anwuchspotenzial auf bereits realisierten Flächen ist sehr gut.» Die bisherigen Ergebnisse zeigten, dass die Entscheidung für das Aufforstungsprogramm richtig gewesen sei.
dpa/mv
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