Wie aus den von Landwirtschaftsminister Frank Kupfer am vergangenen Donnerstag vorgestellten Ergebnissen für das am 31. März abgeschlossene Jagdjahr 2010/11 hervorgeht, erhöhte sich die Zahl der zur Strecke gebrachten
Wildschweine im Freistaat gegenüber dem Vorjahr um 8,4 % auf 26.468 Tiere.
Dagegen sank die Jagdstrecke beim Rehwild um 12,8 % auf 32.249 Stück. Weitgehend konstant blieb die Zahl der zur Strecke gebrachten Füchse mit 24.630. An Rotwild wurden knapp 3.300 Tiere geschossen, womit das Vorjahresergebnis um 6,8 % verfehlt wurde.
Wie das Landwirtschaftsministerium in Dresden betonte, deuten gegenwärtig alle Anzeichen auf einen hohen Schwarzwildbestand hin. Deswegen könne man langfristig von einer Zunahme der Populationsdichte ausgehen. Das führe auf der einen Seite zu einer Zunahme von Schäden durch Wildschweine, vor allem auf landwirtschaftlichen Flächen.
Andererseits steige auch die Zahl der Wildunfälle. Außerdem erhöhe sich die Gefahr der Ausbreitung von Tierseuchen. „Deshalb ist es dringend erforderlich, den Schwarzwildbestand weiter durch eine effektive Bejagung wirkungsvoll zu reduzieren“, unterstrich Kupfer. Er forderte Grundeigentümer, Flächennutzer und Jäger auf, ihre Zusammenarbeit vor Ort zu verstärken.
Vor dem Hintergrund des laufenden Waldumbaus in Sachsen, insbesondere zur Anpassung an den
Klimawandel hin zu stabilen, artenreichen und leistungsfähigen Mischwäldern, dürften aber auch die Anstrengungen der Jäger bei der Erlegung von Reh-, Rot-, Dam- und Muffelwild nicht nachlassen, mahnte der CDU-Politiker.
Wie aus den vorgelegten Zahlen zu entnehmen ist, steigen die Abschüsse bei Tierarten, die ursprünglich nicht in Sachsen heimisch sind. Exemplarisch hierfür ist der Waschbär, der vor etwa 80 Jahren in Deutschland angesiedelt wurde. Mit 2.250 Stück wurden 2010/11 rund 50 % mehr Waschbären erlegt als im vorangegangen Jahr. Sachsen hat laut Angaben des Agrarressorts eine Jagdfläche von rund 1,5 Mio. ha, davon gut ein Drittel Wald. Derzeit besitzen 10.359 Sachsen einen Jagdschein. (AgE)