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21.03.2014 | 12:42 | Internationaler Tag des Waldes 

Minister Remmel spricht sich für verstärkten Waldschutz aus

Düsseldorf - Umweltminister fordert zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März 2014 stärkeren Schutz des wertvollen Naturerbes in NRW – Landesregierung strebt mehr Waldfläche an.

Wälder in NRW
(c) proplanta
NRW-Umweltminister Johannes Remmel hat im Vorfeld des internationalen Tag des Waldes am 21. März 2014 zum Schutz des wertvollen Naturerbes in NRW aufgerufen.

„Die Wälder in NRW sind der Schatz vor unserer Türe. Wald ist nicht nur als Produktionsstätte für den nachwachsenden Rohstoff Holz und als natürlicher Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten unverzichtbar“, sagte Minister Remmel. „Ein gesunder Wald wird auch zum Schutz des Bodens und des Wassers, als Klima-, Immissions- und Lärmschutz, aber vor allem als Erholungsraum und Lernort für Menschen dringend gebraucht. Der Wald mit seiner fantastischen Vielfalt ist ein nicht ersetzbarer Alleskönner.“

Daher will die Landesregierung den Umbau und Aufbau von naturnahen Wäldern voranbringen, die den Folgen des Klimawandels und anderen Belastungen besser widerstehen können. „Wald ist im Industrieland Nordrhein-Westfalen im Vergleich mit anderen Bundesländern rar. Deshalb ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, dieses wertvolle Naturerbe für die nächsten Generationen zu schützen und zu bewahren.“

Die Vereinten Nationen haben den Internationalen Tag des Waldes vor zwei Jahren ins Leben gerufen. 2013 wurde er erstmals weltweit begangen, jedes Jahr am 21. März. Ziel dieses Aktionstages ist es, weltweit auf die Bedeutung von Wäldern und Bäumen hinzuweisen und aufzuzeigen, welche Wirkungen und Leistungen Wälder für den Erhalt der Biodiversität, des Klimas, zur Armutsbekämpfung, als Erholungs- und Freizeitraum sowie für eine nachhaltige Umweltbildung haben.

Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen zehn Jahren rund 3.200 Hektar Waldfläche dazugewonnen. Diesen Trend fortzuführen ist erklärtes Ziel der Landesregierung und Teil des Koalitionsvertrages. „Wir benötigen mehr wertvollen und standortgerechten Wald in NRW und nicht weniger“, so Remmel.

Zwar bedecken die Wälder in NRW mehr als ein Viertel der Landesfläche (ca. 916.000 Hektar). Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl stehen pro Kopf jedoch nur rund 500 Quadratmeter Wald zur Verfügung – im bundesweiten Durchschnitt sind es über 1.200 Quadratmeter.

Regional gibt es in NRW große Unterschiede: Die waldreichen Gebiete in Südwestfalen haben einen Waldanteil von teilweise mehr als 50 Prozent, während waldarme Gebiete wie das Münsterland einen Anteil von nur 15 Prozent aufweisen.

Ein gesunder Wald schützt nicht nur Boden und Wasser, sondern ist auch Klima-, Immissions-, Lärm- und Sichtschutz. Wälder produzieren den nachwachsenden Rohstoff Holz und sind damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: Knapp drei Prozent der Erwerbstätigen (160.000 Menschen) in NRW arbeiten im „Cluster Forst und Holz“, der Umsatz dieses Wirtschaftszweigs hat einen Anteil von knapp sieben Prozent (rd. 38 Milliarden Euro) am Bruttoinlandsprodukt. Schließlich leistet der Wald als beliebte Erholungslandschaft und Ort der Umweltbildung einen wesentlichen Beitrag zum Wohlbefinden der Menschen.

Auch für Tiere und Pflanzen bietet der Wald Lebensraum, denn der Wald in NRW wird wieder wilder: In den letzten Jahren hat das Land fast 8.000 Hektar der landeseigenen alten heimischen Laubwälder als Wildnisgebiete ausgewiesen. Das bedeutet, dass auf diesen Flächen bewusst auf Holznutzung verzichtet wird, damit sich dort der Urwald von morgen entwickeln kann und die Biodiversität unserer Wälder gesichert wird.

Dass der Schutz des Waldes eine wichtige Aufgabe ist, zeigen auch die Waldzustandsberichte der letzten Jahrzehnte: 2013 wiesen etwa fast ein Drittel der Bäume einen schlechten Gesundheitszustand auf – verursacht durch lange Hitze- und Trockenperioden sowie Schädlingsbefall.

„Der Klimawandel und die damit einhergehenden Wetteränderungen werden dem heimischen Wald zusätzlich zu schaffen machen“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär für den Ländlichen Raum, Horst Becker. „Wir wollen und werden hier gegensteuern. Die Arbeiten an der Waldstrategie 2050, die sich auch mit der Anpassung des Waldes an die Klimafolgen beschäftigt, sind bereits begonnen worden.“

Eine betriebliche Vorbildfunktion zum Schutz des Waldes bei gleichzeitiger nachhaltiger Bewirtschaftung übernimmt der Landesbetrieb Wald und Holz NRW. Bereits im Jahr 2011 wurde der Landeswald in NRW mit dem FSC-Siegel für eine nachhaltige Bewirtschaftung ausgezeichnet.

Der Forest Stewardship Council (FSC) fördert als freiwilliges Zertifizierungssystem weltweit die umweltfreundliche, sozialförderliche und ökonomisch tragfähige Bewirtschaftung der Wälder. (PD)
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