Knapp 900 Hektar Staatswald sollen damit im Herbst gekalkt werden, wie Thüringenforst am Dienstag bekannt gab. «Hierzu werden pro Hektar Fichtenwald etwa drei Tonnen naturbelassenen Magnesiumkalks regionaler Herkunft mittels Hubschrauber ausgebracht», sagte Volker Gebhardt, Thüringenforst-Vorstand.
Mit dem Kalk könnten Säuren im
Waldboden kompensiert und die Versorgung der Fichte mit Nährelementen erhöht werden. Zudem könnten Quell- und
Grundwasser besser vor Säure geschützt werden. Vor allem die Fichten hätten zusätzlich unter den vergangenen Dürrejahren gelitten, hieß es bei Thüringenforst. Für Waldbesucher sei der Naturkalk ungefährlich. Kurzfristig können beim Einsatz aber Wege gesperrt werden und der Lärm von Hubschrauberrotoren zu hören sein.
Boden kann auf natürliche Weise, durch Bodenlebewesen etwa, saurer werden. Aber auch durch menschengemachte Ursachen kann Säure in den Boden eindringen, etwa durch Düngemittel in der Landwirtschaft. Bei zu viel Säure können Pflanzen nicht mehr richtig wachsen. Der Kalk kann bei den Gesundung des Bodens helfen.
Allerdings ist die Methode nicht unumstritten. Der Naturschutzbund Deutschland, Nabu, etwa, wies in einem Bericht zur Waldwirtschaft 2020 darauf hin, dass die Waldkalkung nur Symptome, aber nicht die Ursachen der Säure-Problematik bekämpfen würde - etwa die Schadstoffeinträge aus Verkehr und Landwirtschaft.