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04.12.2010 | 10:42 | Jagd 

Niedersachsen: Wald und Wild müssen im Einklang stehen

Hannover - Bauern wollen keine Wildschäden ernten - sondern ihre Früchte.

Hirsch
(c) Andy Rhodes - fotolia.com
Mit dieser Einsicht forderte ZJEN-Präsident Bernhard Haase gleich zu Beginn der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen (ZJEN) mehr Handlungsspielraum für die Jäger. Dazu müsse jedoch die jagdliche Infrastruktur verbessert werden, verdeutlichte Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen in ihrem Gastvortrag.

„Die Landesregierung setzt sich dafür ein, dass Schussschneisen im Mais keinen zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeuten“, sagte sie. Zudem müssten Wald und Wild im Einklang stehen. Sie plädierte für eine Fortführung des traditionellen Schulterschlusses zwischen Landwirtschaft und Jagd. In diesem Zusammenhang sprach sie sich auch für eine Gänsebejagung im Rahmen der Vorschriften aus. „Üben sie die Jagd so aus, wie der Bürger es von ihnen erwartet“, appellierte sie an die Teilnehmer der Versammlung. Dies gilt auch für die Jagd in Schutzgebieten.

„Das Jagdrecht berechtigt zur nachhaltigen Nutzung“, stellte Haase klar. Auch aus Gründen der Biodiversität und des Artenschutzes hält er es für unerlässlich, die bestandsstarken Gewinnerarten der Kulturlandschaft zu bejagen. Nur dann erhielten weniger begünstigte Arten eine Entwicklungschance.

Die gute Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten betonte Werner Hilse, Präsident des Landvolks Niedersachsen. Ihm ist es wichtig, dass der ZJEN für die Interessen der Grundeigentümer und Jagdgenossenschaften in der Gesellschaft einsteht, um das Eigentum zu schützen. Verstärkung bei dieser Aufgabe bekommt der Verband, der mehr als 230.000 Grundeigentümer in Niedersachsen vertritt, nun durch Gert Lindemann. Der ehemalige Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium wurde von der Versammlung als Vizepräsident neu ins Präsidium gewählt. Im Präsidium bestätigt und ebenfalls als Vizepräsident gewählt wurde Albert Schulte to Brinke aus Bad Iburg.

Außerdem gehören dem ZJEN-Präsidium Cord Nagel aus Nordstemmen, Josef Schröer aus Lingen-Mundersum und Karl-Ludwig Brinkmann aus Ringstedt an.

Besonders geehrt wurde zudem das „Projekt des Jahres“ der Stiftung Kulturlandpflege. Die Jagdgenossenschaft Sehlem hat im vergangenen Jahr einen Landschaftsteich südlich des Hildesheimer Waldes „wiederbelebt“. „Einmal angelegte Biotope sind kein Selbstläufer, sie müssen regelmäßig gepflegt werden“, betonte der Vorsitzende der Jagdgenossenschaft, Henning Grobe. Gemeinsam mit Berufskollegen entschlammte er den Teich und befreite ihn von zu starker Beschattung - mit durchschlagendem Erfolg. „Im Sommer war der Teich schwarz vor Kaulquappen, und die Enten sind auch wieder da“, freut sich Grobe. Für Haase ist das Projekt auch ein Zeichen dafür, dass „wir die Dinge selber in die Hand nehmen müssen“. (LPD)
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