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24.03.2009 | 11:05 | Wildschweinbestände 

Rekord bei der Wildschweinjagd: 78.000 Tiere erlegt

Wiesbaden - In Hessen sind im ablaufenden Jagdjahr so viele Wildschweine wie nie zuvor erlegt worden - aber die Schwarzwildpopulation nimmt immer noch überhand.

Wildschweinpopulation
(c) proplanta
Die Rekordstrecke beläuft sich auf rund 78.000 Tiere, teilte der für die Jagd zuständige Agrarstaatssekretär Mark Weinmeister am Dienstag in Wiesbaden mit. „Das sind in zwölf Monaten mehr Schwarzkittel als im gesamten Zeitraum von 1970 bis 1980 in Hessen erlegt wurden“, sagte Weinmeister. „Die hessischen Jäger haben eine beachtliche Leistung vollbracht. Trotzdem gibt es noch keinen Anlass zum Aufatmen, denn die extrem hohe Wildschwein-Population ist eine riesengroße Herausforderung“, ergänzte Weinmeister.


Große Wildschweinpopulationen erhöhen das Schweinepestrisiko beträchtlich

Seit Jahren vermehren sich die Tiere in ganz Mitteleuropa eifrig. „Meldungen von Verkehrsunfällen mit Schwarzkitteln häufen sich. Die Nachricht von grunzenden Rotten in unseren Großstädten ist uns mittlerweile nicht mehr fremd – und mit dem Ausbruch der Schweinepest in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz steht eine für Haus- und Wildschweine gleichermaßen extrem gefährliche Viruserkrankung unmittelbar vor Hessens Grenzen“, erklärte der Staatssekretär. Große Wildschweinpopulationen erhöhten das Risiko einer Seuchenausbreitung beträchtlich.


Mehr Zusammenarbeit von Jägern, Landwirten und Waldbesitzern nötig

Das Vorkommen der als äußerst anpassungsfähig geltenden Wildschweine habe mittlerweile Dimensionen erreicht, die eine effektive und nachhaltige Reduktion zwingend notwendig machten: „Mit der diesjährigen Rekord-Schwarzwildstrecke haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Ich bitte die Jäger gleichwohl, nicht in ihrem Eifer nachzulassen – und die Schwarzkittel weiter intensiv zu bejagen“. Weinmeister betonte, dass bereits jetzt im Frühjahr die kommende Jagdsaison geplant werden sollte. Großräumige, jagdbezirksübergreifende und zeitlich aufeinander abgestimmte Bewegungsjagden und gemeinschaftliche Ansitzjagden seien notwendig. Jäger, Landwirte und Waldbesitzer müssten noch stärker an einem Strang ziehen.


Zusatzinformation
Das Jagdjahr beginnt offiziell am 1. April. Schonzeit für Keiler und Bachen ist von Februar bis Mitte Juni. Jungtiere können das ganze Jahr über bejagt werden. (PD)
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