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01.03.2012 | 20:13 | Staatsbetrieb Sachsenforst 

Sachsenforst zieht Bilanz für das Geschäftsjahr 2011

Pirna - Forstminister Frank Kupfer und Sachsenforst-Geschäftsführer Prof. Hubert Braun haben gestern (29. Februar 2012) die erfolgreiche Bilanz für das Geschäftsjahr 2011 des Staatsbetriebes Sachsenforst vorgestellt.

Forstwirtschaft
(c) proplanta
Trotz Staatsschuldenkrise bestand aufgrund eines guten konjunkturellen Umfeldes eine starke Holznachfrage mit stabilen, leicht steigenden Preisen. Die Einnahmen aus der Erwerbstätigkeit beliefen sich auf 56 Millionen Euro, wobei die Erträge aus dem Holzverkauf einen Anteil von 92 Prozent ausmachten.

„Entsprechend dem Leitbild des Sachsenforstes, ´Bewirtschaften, Bewahren, Gestalten`, haben wir auch 2011 wieder kräftig in den Waldumbau, in die Instandsetzung der Waldwege und Brücken sowie in die Entwicklung der Großschutzgebiete investiert", so Minister Frank Kupfer.

„Die Rahmenbedingungen werden durch zunehmende Umweltveränderungen, höhere Ansprüche der Gesellschaft an den Wald sowie die eingeleitete Energiewende und eine weiter steigende Holznachfrage immer anspruchsvoller. Das gute Jahresergebnis haben wir den engagierten Mitarbeitern des Staatsbetriebes Sachsenforst zu verdanken. Aber nur in Zusammenarbeit mit zuverlässigen und leistungsfähigen Unternehmern war das umfangreiche Aufgabenpensum zu bewältigen."

Die Schneebruchschäden im Vogtland und Erzgebirge, der trockene Pflanzmonat April und der Spätfrost Anfang Mai mit regional erheblichen Schäden an Jungpflanzen bildeten jedoch die Wermutstropfen in einem Jahr mit ansonsten günstigen Wachstumsbedingungen.

Ein Viertel (268.000 Kubikmeter) des gesamten Holzeinschlages im Staatswald fiel 2011 als Schadholz, hauptsächlich durch Schneebruch an. Durch das Zusammenspiel der günstigen Witterung mit einer effizienten Schneebruchaufarbeitung erreichten die Käferholzmengen im Landeswald einen Tiefpunkt.

Gleichzeitig wurden rund 8 Millionen junge Waldbäume - hauptsächlich Eichen, Buchen und Weißtannen - gepflanzt und der aufgrund des Klimawandels notwendige Waldumbau auf 1.344 Hektar fortgesetzt. "Im Jahr 2011 konnten wir mit 55 Tonnen Saatgut im Staatswald eine sehr gute Ernte einfahren und damit eine wesentliche Grundlage für die Weiterführung des Waldumbaus in den nächsten Jahren schaffen", so der Staatsminister.

Die Mitarbeiter des Sachsenforstes beraten und betreuen rund 85.000 private, kirchliche und kommunale Waldbesitzer in Sachsen. „Insbesondere der Klimawandel stellt für die Waldbesitzer eine enorme Herausforderung dar. Es bedarf deshalb eines professionellen und neutralen Beratungsangebotes durch den Sachsenforst", betont Kupfer.

2011 führten die Mitarbeiter des Sachsenforstes fast 16.500 Beratungsgespräche zu Möglichkeiten der Wiederaufforstung der Tornadoflächen, Maßnahmen der Waldbewirtschaftung, des Naturschutzes im Wald und zu Förderprogrammen durch.

Die Erhaltung und Verbesserung der Gemeinwohlleistungen des Waldes ist eine weitere, durch das Sächsische Waldgesetz vorgegebene Aufgabe im sächsischen Staatswald.

2011 wurden zum Beispiel 1.600 Maßnahmen für den Natur-, Arten- und Biotopschutz außerhalb der Großschutzgebiete als integraler Bestandteil der Waldbewirtschaftung durchgeführt sowie auf 1.125 Kilometern Wander- und Radwanderwege unterhalten und instand gesetzt.

Der Qualitätswanderweg „Kammweg Erzgebirge-Vogtland", der auf 55 Prozent seiner Gesamtlänge (289 km) durch den Staatswald führt, konnte im Geschäftsjahr in Kooperation mit Kommunen und Verbänden offiziell eröffnet werden.

Zudem wurden die Außenaufnahmen der Waldbiotopkartierung im öffentlichen Wald (14.000 Hektar Biotopfläche, davon 11.800 Hektar im Staatswald) in Regie des Sachsenforstes abgeschlossen.

Sachsenforst trägt im ländlichen Raum Verantwortung für Wald und Natur. Für ein Drittel der Landesfläche ist der Staatsbetrieb als Naturraummanager, Dienstleister und Forstbetrieb zuständig. Eigentumsübergreifend werden Aufgaben als Obere Forst- und Jagdbehörde sowie als wissenschaftliche Versuchsinstitution wahrgenommen.

Die Aufgabenvielfalt und eine flächendeckende Organisationsstruktur ermöglichen die Erfüllung von ökologischen, gemeinwohlorientierten und wirtschaftlichen Aufgaben aus einer Hand. Sachsenforst trägt in den Großschutzgebieten für Schutz, Pflege und Entwicklung in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz, im Biosphärenreservat „Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft" sowie in Sachsens größten Naturschutzgebieten „Königsbrücker Heide" und „Gohrischheide und Elbniederterrasse Zeithain" in besonderer Weise Verantwortung für den Naturschutz. (sbs)
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