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08.02.2013 | 09:08 | Riedwälder 

Nabu befürchtet irreparable Schäden im hessischen Ried

Frankfurt/Main - Der Wald im südhessischen Ried ist nach  Einschätzung des Naturschutzbundes (Nabu) bereits irreparabel geschädigt.

Wald
(c) proplanta
Die Absenkung des Grundwassers sei ein Paradebeispiel für den Verstoß gegen den Nachhaltigkeitsgrundsatz, sagte Gerhard Eppler, der Vorsitzende des hessischen Nabu-Landesverbandes, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. «In den Riedwäldern machen wir das Gegenteil von Nachhaltigkeit, hier haben wir die Karre an die Wand gefahren.»

Ganz verschwinden werde der Wald wohl nicht, aber er werde sich stark verändern, sagte Eppler. «Die Buche kann dort langfristig kaum überleben.» Stattdessen machten sich amerikanische Traubenkirschen breit. Die Eiche vertrage eigentlich Trockenheit ganz gut, aber junge Bäume kämen nicht mehr hoch.

Der Wald leide erheblich unter Trockenstress - die Baumwurzeln reichten nicht mehr an das Grundwasser heran. Schon junge Bäume seien so schwach, dass sie das Wasser, selbst wenn vorhanden, nicht mehr bis in die Kronen transportieren könnten. Gras und Brombeeren machten sich an vielen Stellen breit und ließen die natürliche Verjüngung der Wälder nicht mehr zu. Die Sämlinge kommen nicht durch das dichte Geflecht am Boden. Der Versuch, Mittelmeerbäume wie Steineichen anzupflanzen, sei gescheitert: «Die halten zwar Trockenheit aus, aber nicht unsere kalten Winter», sagte Eppler.

Eine Möglichkeit, die Lage zu verbessern, könne die künstliche Anhebung des Grundwasserspiegels sein, etwa durch Versickerung. Allerdings sei das mit enormen Kosten verbunden. Und Wassermangel nicht das einzige, woran der südhessische Wald seit Jahrzehnten leide, sagte Eppler. Die Böden seien stark versauert, die Region sei von Autobahnen und Straßen zerschnitten, trotz absehbarer demografischer Entwicklung würden immer noch Neubaugebiete geplant und Verbrauchermärkte auf die grüne Wiese gebaut. «Diese Baumanie muss ein Ende haben», forderte Eppler. Nicht eine Maßnahme allein könne helfen, sondern «jeder muss seinen Beitrag leisten.» (dpa/lhe)
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