Der Landesjagdverband lehnt die Pläne von
Agrarminister Axel Vogel (Grüne) weiter ab, dagegen demonstrierte ein Bündnis aus fünf Verbänden am Donnerstag vor dem Landtag für die Novelle.
Der Gesetzgeber lasse sich von der Jagdlobby einschüchtern, kritisierte laut Mitteilung der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und
Naturschutz Brandenburg, Carsten Preuß, der die Pläne der Agrarministeriums unterstützt.
Der Vorsitzende des Waldbauernverbandes, Enno Rosenthal, sagte: «Wir können nicht länger zusehen, wie unsere
Wälder vom Wild aufgefressen werden.» Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) solle sich nun für die Novelle des Jagdgesetzes stark machen und Flächeneigentümern mehr Verantwortung zugestehen. Auch der Vorsitzende des Ökologischen Jagdverbandes (ÖJV), Matthias Graf von Schwerin, forderte die Politik zu schnellem Handeln auf.
Der Landesjagdverband (LJV) dagegen kritisierte den Entwurf für ein neues
Jagdgesetz als wildtierfeindlich. Am Donnerstag warf der LJV dem Ökologischen Jagdverband vor, ihm seien «umfangreiche und komplexe Zusammenhänge eines Waldökosystems offensichtlich nicht bekannt».
Verbands-Präsident Dirk-Henner Wellershoff sagte einer Mitteilung zufolge: «Wer Rehe und Hirsche als Feind des Waldes darstellt und nach deren Bekämpfung ruft, hat
Ökologie nicht verstanden. Es braucht ganz andere Lösungen als die Vernichtung der Wildbestände.» Nach Angaben des Landesjagdverbandes gingen die Wildbestände in Brandenburg dramatisch zurück.
Agrarminister Axel Vogel (Grüne) hatte nach dem vorläufigen Stopp des Gesetzentwurfs durch die Regierungskoalition noch einmal Änderungen eingearbeitet. Er will den Wildbestand besser regulieren,
Wildschäden dadurch reduzieren, den Wald für mehr
Klimaschutz umbauen und es kleinen Waldbesitzern erleichtern, auf ihrem eigenen Grund und Boden zu jagen.
CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann drohte vor kurzem mit einer Ablehnung. Der überarbeitete Entwurf des Jagdgesetzes befindet sich in der Ressortabstimmung der Landesregierung.