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10.02.2015 | 14:15 | Waldzustandsbericht 

Viel Laub auf Deutschlands Eichen

Berlin - Gute Nachricht für die deutsche Eiche: Die jüngste Waldzustandserhebung, die das Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlicht hat, zeigt, dass bei den Eichen der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 42 Prozent auf 36 Prozent gesunken ist.

Waldzustand 2014
Insgesamt hat es im Durchschnitt aller Baumarten nur geringe Veränderungen bei den deutlichen Kronenverlichtungen gegeben. (c) proplanta
Zugleich erhöhte sich der Anteil der Eichen ohne Kronenverlichtung um fünf Prozent auf 24 Prozent. „Es freut mich, dass es der Eiche besser geht“, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse. „Grade die Eiche verkörpert für viele Menschen DEN deutschen Wald schlechthin. Daher ist es schön sagen zu können, `Viel Laub auf Deutschlands Eichen`“,  so der Minister. Dies entbinde aber nicht, so Schmidt, von der Verantwortung, den gesamten Bestand des Waldes mit großem Verantwortungsgefühl zu beobachten und aus Entwicklungen möglichen Handlungsbedarf abzuleiten.

Insgesamt hat es im Durchschnitt aller Baumarten nur geringe Veränderungen bei den deutlichen Kronenverlichtungen (26 Prozent; 2013: 23 Prozent) gegeben. So ist der Kronenzustand der Kiefer unverändert geblieben, der der Fichte weist eine leicht negative Tendenz auf.

Der auffällige Anstieg bei der Kronenverlichtung bei den Buchen von 35 auf 48 Prozent lässt sich durch die starke Eckernbildung (Fruktifikation) erklären. In Jahren, in denen die Buchen viele ihrer Früchte tragen, werden weniger Blätter gebildet und die Kronen sind entsprechend schütter.

Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 ist eine gegenläufige Entwicklung bei Laub- und Nadelbäumen zu beobachten. Während es bei den Laubbäumen einen Anstieg bei den deutlichen und mittleren Kronenverlichtungen gibt, hat sich der Kronenzustand von Kiefern und anderen Nadelbäumen verbessert. Bei der Fichte gibt es keinen deutlichen Trend.

Insgesamt dient die Bewertung der Baumkrone als Indikator für den Zustand des Waldes. Die Abweichung von einem voll benadelten bzw. voll belaubten gesunden Baum der jeweiligen Art (Kronenverlichtung) wird in mehreren Stufen ermittelt. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden der Kategorie „deutliche Kronenverlichtungen“ zugeordnet. Das entspricht einer Kronenverlichtung von mehr als 25 Prozent. Schadstufe 1 mit Kronenverlichtungen zwischen 11 und 25 Prozent gilt als Warnstufe. Schadstufe 0 umfasst alle Bäume mit bis zu zehn Prozent Kronenverlichtung. Die mittlere Kronenverlichtung ist der Mittelwert der Kronenverlichtung aller untersuchten Bäume.

Hintergrund: Ein Drittel der Landesfläche in Deutschland besteht aus Wald (11,4 Millionen Hektar). Die häufigsten Baumarten in Deutschland sind die Nadelbäume Fichte (26 Prozent) und Kiefer (23 Prozent), gefolgt von den Laubbäumen Buche (16 Prozent) und Eiche (11 Prozent). (BMEL)
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