Mitten im Sommer ist das noch ziemlich weit weg - dabei machen sich die Christbäume im Sauerland jetzt schon schick für das Fest. «Der Weihnachtsbaum wächst nicht von allein so schön», sagt Produzent Gerhard Schulte-Göbel aus Schmallenberg.
Doch was genau passiert mit Weihnachtsbäumen im Sommer?
- Damit der Weihnachtsbaum in eine möglichst perfekte Form kommt, werden Spitzen und frische Triebe zum Teil beschnitten. Kaum ein Kunde mag Bäume mit hoch hinausgeschossenen Spitzen.
- Wichtige Mitarbeiter in der Bio-Weihnachtsbaum-Kultur von Schulte-Göbel sind Shropschire-Schafe. Regelmäßig treibt er sie durch die Schonung, denn Gras und Unkraut zwischen den Baumreihen müssen niedrig gehalten werden. Auch in den konventionellen Kulturen wird gemäht.
- Auch der Verkauf wird vorbereitet. Schon jetzt werden Preise mit Großhändlern und Einkäufern großer Handelsketten verhandelt. «Jetzt werden die ersten Gespräche geführt. Die meisten Verträge werden dann in wenigen Wochen unterschrieben», sagt Kristof Köhler, der sich bei der
Landwirtschaftskammer in Meschede um die Christbaum-Produzenten kümmert. «Jetzt kann man sehen, wie die Bäume werden und auch die Mengen abschätzen», sagt der Sprecher der Sauerländer Christbaum-Produzenten, Eberhard Hennecke.
- Und wie schön werden die Christbäume in diesem Jahr? «Wir hatten keine Frostschäden und erwarten ein gutes Produkt», sagt Hennecke. Lediglich die Trockenheit der vergangenen Wochen bereitet den Anbauern Sorgen. Die in diesem Frühjahr gepflanzten Bäume sind besonders empfindlich, wenn nicht genug Regen fällt. Kosten sollen die Bäume etwa so viel wie im vergangenen Jahr.
- Im August sehen die Produzenten dann endgültig, wie es um die Bäume steht, sagt Hennecke: «Dann wird da, wo es nötig ist, nachgedüngt, damit die Nadeln vor dem Fest eine schöne Farbe haben und auch ohne Kerzen schon richtig schön strahlen.»
- Am 24. Dezember stehen dann Millionen Weihnachtsbäume aus dem Sauerland in den Wohnzimmern. Etwa jeder dritte der rund 23 Millionen Weihnachtsbäume stammt jedes Jahr von dort. Bis dahin sind die Produzenten noch jeden Tag mit ihren Tannen und Fichten beschäftigt. «Bei uns ist das ganze Jahr Weihnachten», sagt Hennecke. (dpa)