Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.11.2021 | 01:46 | Waldzustand 

Wälder in Bayern profitieren von nassem Sommer

München - Der in weiten Teilen Bayerns nasse und nur selten heiße Sommer hat den Wäldern im Freistaat gut getan.

Waldzustand
Bild vergrößern
Nasser Sommer hat Bayerns Wäldern gut getan - Problemzone Franken. (c) proplanta
Der Gesundheitszustand der bayerischen Wälder habe sich nach mehreren, teils verheerenden Trockenjahren in diesem Jahr leicht verbessert, heißt es in der Waldzustandserhebung 2021, die Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) am Mittwoch in München veröffentlicht hat. «Wir sind erleichtert, dass unseren bayerischen Wäldern endlich mal eine kleine Atempause vergönnt war.»

So sei der seit mehreren Jahren anhaltende Negativtrend bei Nadel- und Blattverlusten zunächst gestoppt, «aber es gibt definitiv keine Entwarnung», betonte Kaniber.

Die Wälder litten weiter unter den Folgen des fortschreitenden Klimawandels, das zeigten Krisen-Hotspots wie der vom Borkenkäfer geplagte Frankenwald nur zu deutlich. Deshalb müsse weiter mit Hochdruck am Aufbau klimastabiler Zukunftswälder gearbeitet werden.

Ausschlaggebend für den leichten Rückgang des Nadel- und Blattverlustes aller Baumarten war den Angaben zufolge der niederschlagsreiche Frühsommer. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Verluste um zwei Prozentpunkte auf rund 26 Prozent zurück.

Besonders deutlich fällt die Erholung bei der häufigsten bayerischen Laubbaumart, der Buche, aus. Als vitalste Baumart präsentiert sich die Tanne, die - trotz einer leichten Verschlechterung in den letzten Jahren - seit den 80er-Jahren einen positiven Trend aufweist.

Schadschwerpunkte im Land blieben aber die fränkischen Regierungsbezirke. Hier zeigen besonders die beiden Nadelbaumarten Fichte mit 34,5 Prozent in Unterfranken und Kiefer mit 39,6 Prozent in Mittelfranken deutliche Nadelverluste. Beide Baumarten hätten die starken Schädigungen der vergangenen Jahre nicht kompensieren können.

Die geringfügige Verbesserung der Belaubung dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bayerns Wälder weiter stark durch die Klimakrise bedroht seien, sagte Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz in Bayern.

«Die deutlich sichtbaren Schäden sind immer noch die zweithöchsten seit vielen Jahren. Die Klimakrise führt damit nicht nur die Wälder und die Waldeigentümer in eine existenzbedrohende Krise, sondern gefährdet auch die zahlreichen Ökosystemleistungen der Wälder für das Gemeinwohl, wie den Klimaschutz, den Trinkwasserschutz oder den Lebensraumschutz.»
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 Union kritisiert Eile bei Solarpaket und Klimaschutzgesetz-Reform

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

 Bayern fordert Ausnahmeregelung für EU-Entwaldungsverordnung

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken