9.310 Hektar Wald wurden durch Trockenheit,
Schädlinge und Brände zerstört und müssen neu aufgeforstet werden, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte. Noch im Februar war von 6.800 Hektar die Rede.
Seit 2018 nehmen die Schadholzmengen den Angaben zufolge stetig zu, wie das Ministerium weiter mitteilte. Allein im Jahr 2018 stellten die Förstereien 1.200.000 Kubikmeter geschädigtes Holz fest, 2019 waren es sogar 1.370.000 und im Jahr 2020 bislang 262.400 Kubikmeter.
Schon 2019 hätten flächige Absterbe-Erscheinungen in den Wäldern in einigen Gebieten «extrem hohe Werte» erreicht. «Nur durch eine permanente
Überwachung und durch konsequente waldbauliche Maßnahmen, wie die Entnahme befallener Bäume, kann der Wald noch erhalten werden», hieß es.
Um dem Schadensverlauf entgegenzuwirken, müssten die frisch befallenen Waldbestände rechtzeitig erkannt, die Bäume gefällt und schnell aus dem Wald gebracht werden - sonst haben es Schädlinge einfach, sich zu vermehren. Da derzeit jedoch wegen der vielen Baumschäden genug Holzmengen am Markt vorhanden seien, sei der Verkauf schwierig. Es ist laut Ministerium «ein Wettlauf mit der Zeit».
Ganze Baumkulturen seien betroffen, sagte Martin Hasselbach, Geschäftsführer beim Waldbesitzerverband Brandenburg. Die betroffenen Flächen werden ihm zufolge immer größer. Allein von Februar bis Juli könne man den Unterschied erkennen, sagte der Waldbesitzer. Brandenburg verfügt über rund 1,1 Millionen Hektar Wald.
Von Anfang 2018 bis Mai 2020 wurden laut dem Ministerium auf rund 24.500 Hektar abgestorbene beziehungsweise stellenweise abgestorbene Bäume registriert, das heißt mindestens fünf Prozent der Bäume im Bestand seien betroffen.
Wegen der anhaltenden Trockenheit sind die Bäume geschwächt, Schädlinge wie der
Borkenkäfer haben dann leichtes Spiel. Aber auch gegen pilzliche
Erreger sind die Holzgewächse schlecht gerüstet.
Besonders die
Kiefer leide - die in Brandenburg am meisten vorhandene Baumart. Seit 2018 fielen über 350.000 Kubikmeter Kiefernschadholz an. Schwerpunkt ist den Angaben zufolge der Landkreis Elbe-Elster. Aber auch die Rotbuche und die Eiche seien betroffen.
Auch bundesweit haben Schäden im Wald zugenommen. 285.000 Hektar müssen nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums aufgeforstet werden. Bisher war die Bundesregierung von 245.000 Hektar ausgegangen.
Grundlage sind die kumulierten Daten aus den Bundesländern der Jahre 2018, 2019 und 2020 bis 30. Juni. Besonders stark betroffen von den Waldschäden sind demnach Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Niedersachsen und Hessen.