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28.11.2012 | 13:12 | Waldzustandsbericht 2012 

Klimawandel setzt Wald in Rheinland-Pfalz zu

Mainz - Dem Wald in Rheinland-Pfalz geht es zwar teilweise wieder besser als im vergangenen Jahr, zumal sich die Buche als wichtigste heimische Baumart erholt hat.

Wald
(c) proplanta
Allerdings sind nur 29 Prozent der Waldbäume im Land ohne Schäden. Der Gesamtanteil der geschädigten Bäume liegt nach wie vor bei 71 Prozent. Die Schäden bei Fichten und Eichen sind weiter angestiegen. Dies geht aus dem Waldzustandsbericht 2012 hervor, den Forstministerin Ulrike Höfken am Mittwoch in Mainz präsentiert hat.

„Unsere Wälder sind in einem kritischen Zustand, weil den Bäumen neben den Luftschadstoffen zunehmend der Klimawandel zu schaffen macht“, sagte Höfken. Während in Doha derzeit die UN-Klimakonferenz um einen Fahrplan für ein weltweites Klimaabkommen ringe, leiste die Landesregierung in Rheinland-Pfalz konkrete Beiträge zum Klimaschutz: „Wir ersetzen die Klimakiller durch erneuerbare Energien, auch mit dem Ausbau der Windkraft in den waldreichen Höhenlagen.“

Der geplante, erste Nationalpark im Land werde dazu beitragen, den Wald als Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen sowie als Element des Biotopverbundes zu schützen. Zudem werde das Schutzgebiet die Forschung auf einer unbewirtschafteten Vergleichsfläche ermöglichen. Diese Daten könnten künftig in das Monitoring der Waldzustandserhebung einfließen und würden wertvolle Hinweise auf die natürliche Anpassungsfähigkeit der heimischen Baumarten liefern.

Höfken wies darauf hin, dass die Ergebnisse der Waldzustandserhebung in diesem Jahr mit besonderer Spannung erwartet worden seien. So hätten die vergangenen trockenen und warmen Jahre die Waldbäume zu extremer Blütenbildung veranlasst und damit gestresst. „Zudem haben sich Schädlinge wie Borkenkäfer, Eichenprozes-sionsspinner oder Prachtkäfer aber auch Pilze durch die Erwärmung verstärkt vermehrt. Diese Entwicklung könnte unsere Wälder in Zukunft weiter schwächen“, stellte die Ministerin fest.

Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz zeigen ein differenziertes Bild: Insgesamt hat sich der Kronenzustand der Waldbäume in Rheinland-Pfalz im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr verbessert. Der Anteil an Bäumen mit deutlichen Blattverlusten ist um fünf Prozent auf 28 Prozent zurückgegangen.

Besonders deutlich hat sich der Kronenzustand der Buche verbessert, die auf 21 Prozent der Waldfläche in Rheinland-Pfalz wächst. Aber auch bei der Kiefer ergaben sich merkliche Verbesserungen. Bei Fichte und Eiche zeigte sich indes eine Verschlechterung im Kronenzustand. So sind die Schäden bei der Eiche um sieben auf 46 Prozent angestiegen; bei der Fichte um sechs auf 25 Prozent.

Die Verbesserung des Kronenzustands bei der Buche führen die Forstleute darauf zurück, dass im Vorjahr ein extrem starker Fruchtanhang die Bäume auf natürliche Weise vorbelastet hatte. Diese Belastung fiel 2012 weg, und ein günstiger Witterungsverlauf ermöglichte die Erholung.

Bei der Eiche ist das Schadniveau durch verbreitet aufgetretenen Insektenfraß an den Blättern mit nachfolgendem Mehltaubefall angestiegen. Bei der Fichte, so vermuten die Forstleute, könnte die Verschlechterung auf die überaus starke Blüte und Fruktifikation sowie auf die Trockenheit im Frühjahr 2011 zurückzuführen sein. Darauf lassen die jetzt sichtbar gewordene Störungen in der Verzweigungsstruktur schließen.


Deutliche Schäden der Baumarten im Überblick:

Alle Baumarten
- Verbesserung um 5 %
- 28% aller Bäume deutlich geschädigt

Buche
- Verbesserung um 27%.
- 40% der Buchen deutlich geschädigt

Kiefer
- Verbesserung um 5%
- 11 % der Kiefern deutlich geschädigt

Fichte
- Verschlechterung um 6% 25 % der Fichten deutlich geschädigt

Eiche
- Verschlechterung um 7%
- 46% der Eichen deutlich geschädigt (PD)
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