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29.09.2019 | 07:03 | Holzmarkt 

Waldbesitzer wollen Bürokratieabbau und finanzielle Hilfen

Erfurt - Um mit den Schäden durch Trockenheit und Borkenkäfer fertig zu werden, fordern Thüringens private Waldbesitzer schnelle finanzielle Hilfen und einen Abbau von bürokratischen Hürden.

Schadholz
Trockenheit und Borkenkäfer haben Thüringens Wäldern stark zugesetzt. Die privaten Waldbesitzer klagen über schlechte Preise auf dem Holzmarkt wegen des Überangebots an Schadholz. Vom Staat wünschen sie sich schnellere und unkomplizierte Hilfe. (c) proplanta
Bislang gebe es eine Aufarbeitungsprämie vom Land, sagte der Geschäftsführer des Verbands privater Waldbesitzer, Wolfgang Heyn, am Samstag am Rande einer Mitgliederversammlung in Erfurt.

Die Unterstützung reiche aber bei Weitem nicht und viele kleinere Waldbesitzer gingen leer aus. «Hoher bürokratischer Aufwand hat dazu geführt, dass viele Waldbesitzer das Geld gar nicht abgerufen haben», sagte Heyn.

Zudem forderte er, dass die angekündigten Hilfen des Landes im sogenannten Waldaktionsplan verstetigt werden. «Wir brauchen eine Garantie, dass diese Mittel auch langfristig zur Verfügung stehen.

Der Waldaktionsplan der Thüringer Landesregierung sieht vor, dass in den nächsten zehn Jahren rund 500 Millionen Euro für das Bergen abgestorbener Bäume und das Pflanzen neuer Bäume eingesetzt werden.

Heyn rechnete vor, dass man allein in diesem Jahr rund drei Millionen Festmeter Schadholz von Nadelbäumen und noch einmal eine Million Festmeter Schadholz von Buchen in Thüringen erwarte. In anderen Jahren sei es üblich, dass insgesamt rund drei Millionen Festmeter Holz aus Thüringens Wäldern geschlagen werde.

«Manche Betriebe stehen wegen des zusammengebrochenen Holzmarktes vor dem finanziellen Kollaps», sagte Heyn. «Wir befürchten, dass sich der Holzmarkt auch im nächsten Jahr noch nicht erholt.» Hintergrund ist, dass Waldbesitzer derzeit keine guten Preise mehr für ihr Holz erzielen können - auch wegen eines Überangebots an Schadholz.

Der Waldbesitzerverband vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 190.000 Waldbesitzern, die in Thüringen gut 220.000 Hektar und damit rund 43 Prozent der gesamten Waldfläche im Freistaat bewirtschaften.
dpa/th
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